Display, individualisierbar von © Bedra
Warum ist der Kunde bereit, für einen Verlobungsring von Tiffany tiefer in die Tasche zu greifen als für ein optisch und qualitativ vergleichbares Modell vom Juwelier? Ganz einfach: der Mehrwert liegt in der bekannten Marke. Mit White Label spielt der Juwelier zwar nicht automatisch in der Luxusliga mit, rückt aber seine Kompetenz, seinen besonderen Stil und seine eigene Marke – Stichwort Juwelier Ich – stärker in den Fokus.
Eines gleich vorweg: der Aufbau einer Marke funktioniert nicht von heute auf morgen, sondern braucht Zeit. Ein Blick in die Geschichte heute bekannter Marken, die durchwegs als kleine, lokale Einzelhändler oder Hersteller angefangen haben, verdeutlicht das. Daneben ist – auch das zeigen diese Beispiele – ein gutes Konzept und gezieltes Marketing erforderlich sowie natürlich auch Produkte, die sich von jenen der Mitbewerber unterscheiden. Ob das die höhere Qualität, das raffiniertere Design, die kreativere Art der Präsentation oder auch eine Kombination dieser Faktoren ist, spielt dabei ikeine zentrale Rolle. Vorrangig geht es darum, dass für die Kunden ein Unterscheidungsmerkmal zu den Produkten andere Anbieter und damit ein echter Mehrwert erkennbar ist.
Schmuckstücke, die es sonst nirgends gibt, erfüllen diese Funktion natürlich. Allerdings reicht, sofern man überhaupt ein eigenes Goldschmideatelier hat, dessen Kapazität in der Regel weder für eine Kleinserie, geschweige denn ein komplettes Sortiment von Verlobungsringen und ergänzenden Schmuckstücken. Selbst, wenn man die nicht unerhebliche Investition in die Erweiterung nicht scheut, scheitert ein solcher Plan meist daran, dass – Stichwort Fachkräftemangel – erfahrene Goldschmiede und Schmuckdesigner Mangelware sind. Das Konzept White Label ist damit die wirtschaftlich sinnvollste Möglichkeit für die Realisierung einer schmucken Hausmarke.
Große Flexibilität
Ein renommierter Anbieter in diesem Sektor ist die Diamond Group, die zu den größten europäischen Schmuckherstellern gehört und sich auf das Segment bezahlbaren Luxus, das heisst ausschließlich 585er- bzw. 750er-Gold sowie Platin, spezialisiert hat. Das Sortiment umfasst eine breite Palette an Gold-, Brillant-, Farbedelstein- und Perlschmuck in modernen sowie zeitlos-klassischen Designs.
Ergänzend gibt es auch Leerfassungen. Damit ermöglicht man den Partnern, eigene Design-Ideen umzusetzen bzw. Sonderwünsche ihrer Kunden einfach zu erfüllen, etwa wenn der Diamant von einem Erbstück den neuen Verlobungsring zieren soll.
Neben dem umfangreichen Sortiment-, bietet man, so Laura Catherina Gertel, Verkaufsleiterin der Diamond Group, Juwelieren noch ein besonders wichtiges Asset: „Gerade bei Verlobungsringen sind kurze Lieferzeiten wichtig. Wir haben ein großes On Stock-Lager in den ganz klassischen Modellen und können eine Lieferzeit von drei bis vier Tagen gewährleisten. 4er- und 6er-Krappe sowie Spannringfassungen haben wir lagernd, von Ringröße 48 bis 60, in Gelbgold und Weißgold, 14 Karat, 18 Karat und Platin, mit sieben verschiedenen Diamantqualitäten. Ab 0,30 ct sind es zertifizierte Diamanten.“
Marketingunterstützung
Ein großer Vorteil von White Label liegt im Marketing. „Wir unterstützen unsere Partner mit innovativen Systemverkaufslösungen, wie etwa Dummyboxen aus elegantem weißen Klavierlack, die mit hochwertigen Ringdummies in verschiedenen Fassungen, Steingrößen und Legierungen bestückt sind. Auf Wunsch werden die Dummyboxen mit dem Logo des Fachhandels gebrandet“, erklärt Birgit Krohn, Product Managerin bei Bedra. „Für Juweliere, die sich stärker im Diamantschmucksegment engagieren, bieten wir das „World of Diamonds Display“, das mit frei wählbarer Echtwaren wie Brillant-Ohrsteckern, Anhängern oder Colliers bestückt wird und sich hervorragend für erfolgreiches Upselling eignet.“
Bei der Recherche nach White Label-Anbietern wird man sicher auch auf verschiedene Anbieter aus dem Ausland treffen. Zwar mögen deren Preise im Vergleich zu denen europäischer Hersteller verlockend günstig wirken, doch diesem Vorteil stehen auch einige gewichtige Nachteile gegenüber. Allen voran längere Lieferzeiten, aufwändigere Abstimmungsprozesse, dazu noch Zollformalitäten und eventuelle Sprachbarrieren.
Und last but not least zählt auch die Herkunft. Made in Germany oder Italy ist für viele Kunden ein Qualitäts-Kriterium, das höhere Preise rechtfertigt.