Austauschbarkeit statt Exklusivität? Wenig Spanne führt zum Aus!

Mc Shark 1010 Wien schließt Jacob & Co

Die Krise des Handels: Austauschbarkeit statt Exklusivität! © McShark/ BPJ

Der prestigeträchtige erste Bezirk im Zentrum der österreichischen Hauptstadt Wien zeigt deutlich, was den deutschen Uhrenfachhandel vor große Herausforderungen stellt: Apple-Spezialist McShark bot zu wenig Exklusivität und starb wegen 0815-Produkten – der Austauschbarkeit. Dieselbe Marke, dieselben Modelle, derselbe Service. Jetzt wird das Gebäude und die Frequenz von der Luxusuhrenmarke Jacob & Co übernommen. Dieses Beispiel beweist wieder einmal: Individualität im (Uhren-)Verkauf ist die Zukunft.



Der deutsche Uhrenfachhandel steckt in einer massiven Krise – und daran sind nicht nur äußere Umstände schuld. Während Online-Händler mit aggressiven Preisen locken und große Marken ihre eigenen Monobrand-Stores eröffnen, haben viele Fachhändler selbst die Kontrolle über ihre Zukunft abgegeben. Sie sind nicht mehr die Experten, die sie einst waren. Stattdessen haben sie sich daran gewöhnt, nur noch Abhollager für begehrte Uhren zu sein, anstatt als beratende Verkäufer zu glänzen. Wer aber keine Beratung mehr bietet, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Kunden anderswo kaufen!

Kurzum: Wenn der Fachhandel nicht den Mut beweist, sich stärker zu positionieren, werden folgende Punkte in Zukunft noch mehr zum Problem werden: Wettbewerb durch Online-Handel: Der Online-Uhrenmarkt wächst unaufhaltsam. Laut Statista betrug der Umsatz mit Uhren und Schmuck in Deutschland im Jahr 2023 insgesamt 5,32 Milliarden Euro – der Anteil des Online-Geschäfts wächst dabei stetig. Kunden haben sich längst daran gewöhnt, Preise zu vergleichen und im Netz den besten Deal zu suchen. Wenn der stationäre Fachhandel da nicht mehr mit einer starken Expertise gegenhält, wird er überflüssig. Sinkende Margen: Wer nur noch die gleichen Marken wie alle anderen führt und sich nicht von der Konkurrenz abhebt, kämpft mit geringen Margen. Die Kundenbindung schwindet, weil das Einkaufserlebnis austauschbar geworden ist. Wer keine Mehrwerte bietet, wird ersetzt – durch günstigere Online-Anbieter oder eben die Monobrand-Stores. Verlust der Fachkompetenz: Viele Händler haben es sich bequem gemacht. Jahrelang reichte es, bekannte Marken ins Schaufenster zu stellen und darauf zu warten, dass sich die Uhren quasi von selbst verkauften. Doch diese Zeiten sind vorbei! Kunden erwarten heute Expertise, Storytelling und eine Kaufberatung, die sie begeistert. Wer das nicht bietet, wird nicht nur Kunden, sondern auch das Vertrauen der Hersteller verlieren. Rückzug großer Marken aus dem Fachhandel: Die Zeiten, in denen Marken wie Rolex oder Breitling den Fachhändlern die Treue hielten, sind vorbei. Diese Marken brauchen den Fachhandel nicht mehr – sie eröffnen eigene Boutiquen oder setzen auf streng ausgewählte, exklusive Händler. Die Anzahl der autorisierten Fachhändler für diese Marken wird Jahr für Jahr kleiner. Wer sich ausschließlich auf diese Prestigemarken verlässt, riskiert, irgendwann ohne sie dazustehen.

Wien 1010 Jacob & Co statt Mc Shark
Die exklusive und luxuriöse Uhrenmarke Jacob & Co übernimmt in der Wiener Innenstadt die Verkaufsfläche von McShark, einem konventionellen Apple-Anbieter. © BPJ

Lösung: Die Rückkehr zur Beratung

Hier setzt das Konzept des „Zeitateliers“ von Blickpunkt·Juwelier an – eine klare Kampfansage gegen Austauschbarkeit und Beratungslosigkeit im Uhrenfachhandel! Das Zeitatelier ist nicht nur eine Initiative, sondern eine Notwendigkeit für Fachhändler, die langfristig überleben wollen. Denn wer im Wettbewerb bestehen möchte, darf sich nicht auf ausgetretenen Pfaden bewegen, sondern muss eine neue Identität finden: Die des kompetenten, einzigartigen, begeisternden Uhrenexperten!

Das Grundprinzip: Ein Fachhändler wird zum Zeitatelier, wenn er mindestens vier erklärungsbedürftige Uhrenmarken in sein Sortiment aufnimmt. Warum vier? Weil zwei bis vier namhafte Marken immer notwendig sind, um Laufkundschaft anzuziehen. Doch sie allein reichen nicht mehr aus! Der wahre Schlüssel liegt in Uhrenmarken, die Geschichten erzählen, eine Identität haben und eben nicht einfach nur „durchgereicht“ werden. Denn nur wenn der Fachhändler sein Sortiment nutzt, um sein Know-how als echter Uhrenexperte zu demonstrieren, kann er wieder Kunden binden.

Zeitatelier Uhrenverkäufer
Kauf wird zum Erlebnis. Sichtbarkeit, außergewöhnliches Know-how und Uhren, die erlebbar sind, positionieren Sie als Experten. © Freepik

Wunderbar erklärungsbedürftige Uhrenmarken

Für das Zeitatelier eignen sich Marken, die nicht nur durch ihren Namen, sondern vor allem durch ihre Geschichte, ihr Design und ihre technische Raffinesse überzeugen. MeisterSinger beispielsweise bricht mit gängigen Zeitkonzepten und setzt auf Einzeigeruhren, die das Zeitgefühl entschleunigen – eine Marke, die eine klare Philosophie vermittelt und Erklärungsbedarf mit sich bringt. Ähnlich verhält es sich mit Botta, deren minimalistisches Design auf ein reduziertes, aber hochfunktionales Konzept setzt. Hier ist es die Aufgabe des Fachhändlers, den Kunden die Faszination hinter diesen Zeitmessern zu vermitteln.

Edox wiederum ist ein Paradebeispiel für Schweizer Uhrmacherkunst, das jedoch nicht so weit verbreitet ist wie große Luxusmarken. Fachhändler, die Edox führen, können mit fundiertem Wissen über Präzision und Sportchronographen punkten und sich damit klar vom Wettbewerb abgrenzen. Ebenso bietet Nomos Glashütte mit seinen klaren Linien und deutschen Uhrmachertraditionen eine perfekte Bühne für den Fachhändler, um sein Wissen über Manufakturkaliber und Handwerkskunst unter Beweis zu stellen.

Diese Marken haben eines gemeinsam: Sie erfordern eine Beratung! Kunden kaufen diese Uhren nicht einfach impulsiv – sie wollen sie verstehen, erleben, von einem Experten geführt werden. Hier wird der Fachhändler wieder zur unverzichtbaren Instanz!

Positionieren Sie sich als Zeitatelier mit wunderbar erklärungsbedürftigen Marken – wir verraten es Ihnen in Kürze, wie das funktioniert!

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