Bei Galeria Karstadt Kaufhof hat man sich offenbar auf ein Sanierungskonzept verständigt. Demnach sollen 62 Filialen geschlossen werden. Tausende Arbeitsplätze sind in Gefahr.
Es geht um Tausende Arbeitsplätze. Die Tarifpartner haben sich auf das Sanierungskonzept des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof verständigt. 62 der 172 Filialen sollen geschlossen werden. Welche betroffen sind, ist bislang noch nicht bekannt. Ersten Schätzungen zufolge stünden damit etwa 5.000 der verbliebenen 35.000 Jobs auf der Kippe, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Für die Betroffenen soll es einen Sozialplan geben. Ursprünglich hatte die Geschäftsführung signalisiert, dass sogar bis zu 80 Filialen geschlossen werden könnten. Durch Zugeständnisse von Vermietern und Beschäftigten konnte dieses Szenario offenbar verhindert werden. Der Sanierungsdruck bei Galeria Karstadt Kaufhof ist gewaltig. Die pandemiebedingte Schließung aller Filialen hatte die jahrelange Krise weiter verschärft. Anfang April beantragte der Konzern ein Schutzschirmverfahren. “Wir gehen von einer Milliarde Umsatzverlust in diesem Jahr aus und rechnen auch nicht damit, dass die Kunden im kommenden Jahr wieder so einkaufen werden wie vor Corona”, beschrieb der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz im Mai die Probleme. Vor rund einer Woche hieß es, Vorstandschef Stephan Fanderl werde das Unternehmen verlassen (hier). Auch in Städten und Kommunen geht das Zittern bis zur öffentlichen Präsentation der Pläne weiter. Norbert Portz vom Deutschen Städte- und Gemeindebund warnte schon bei Bekanntwerden der ersten Schließungspläne im Mai vor der Gefahr einer Verödung vieler Innenstädte. “Galeria Kaufhof Karstadt ist nicht irgendwer. Die Warenhäuser sind für viele Innenstädte systemrelevant”, sagte er. Gerade für viele strukturschwächere Innenstädte sei ein Verlust der Warenhäuser nach seiner Einschätzung kaum auszugleichen.
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