Viel Wirbel um MwSt-Senkung bei Nomos

Der Bericht zur Senkung der Verkaufspreise bei Nomos hat in der Branche für viel Wirbel gesorgt. Ein harscher Kommentar kommt nun von Joachim Dünkelmann.


Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer des Bundesverband der Juweliere (BVJ), liebt klare Worte. Auch sein Kommentar zur Pressemitteilung von Nomos (hier) lässt nichts zu wünschen übrig. Er, Dünkelmann, habe selten eine so irreführende Pressemitteilung gelesen. Dünkelmann: „Der Handel macht die Preise. Alles, was Nomos senken kann, ist eine Preisempfehlung. Und da die MwSt für Handel und Hersteller durchlaufende Posten sind, kann Nomos nichts ’weitergeben’ – und sollte sich nicht als Wohltäter darstellen.“

Mittlerweile haben auch erste Juweliere angefangen, die abgesenkte Mehrwertsteuer zur Bewerbung zu nutzen. Wempe beispielsweise schreibt in seinem Newsletter vom 1. Juli: „Besondere Zeiten brauchen mehr gute Nachrichten: Ab dem 1. Juli gibt Wempe die Senkung der Mehrwertsteuer bei allen Uhrenmarken und Schmuckstücken in vollem Umfang direkt an Sie weiter. Wählen Sie jetzt Ihr neues Lieblingsstück aus unserer exklusiven Auswahl an einzigartigem Schmuck und zeitlosen Uhren. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer Niederlassung und im Onlineshop.“

Im Handel stößt die Nomos-Meldung auf geteiltes Echo. Die Kommentar-Spalte auf der Facebook-Seite von „Blickpunkt Juwelier“ füllt sich. Ein Juwelier aus Österreich hat eine klare Meinung zu dieser Aktion der deutschen Marke: „Das ist meiner Meinung nach eine unglaubliche Wettbewerbsverzerrung und Respektlosigkeit gegenüber den internationalen Händlern! Aufgrund dieser Senkung kosten die Uhren in Deutschland weniger als in jeden anderem Exportland – und das auf Kosten der internationalen Händler und Kunden. Anscheinend dient diese ‚Verzweiflungstat’ nur den eigenen Onlineshop zu pushen – zusätzlich zur kostenlosen Ratenzahlung und 14 Tagen Rückgaberecht.“

Ein anderer Juwelier findet „diese MwSt.-Senkung schön und gut“, aber es werde ein riesiges Kuddelmuddel geben. Zumindest die Frage, ob die Produkte durch die gesenkte Mehrwertsteuer neu ausgezeichnet werden müssen, ist glücklicherweise mit „nein“ geklärt (hier).

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