Die AEON Schmuckmesse findet vom 21.-24. Oktober 2021 in der Messe München statt. Ein exklusives Pop Up-Event auf der Praterinsel sorgt mit Dinner, Charity-Aktion und Aftershow-Party für besondere Stimmung. Zur Messe selbst können Juweliere ihre Stammkunden mitbringen.
Die AEON ist ein neues Messe-Format, das nicht auf München beschränkt sein muss, sondern international ausgerollt werden kann, berichtet Messe-Chef Christoph Keilmann im Interview.
„Blickpunkt Juwelier“: Um was geht es den Ausstellern der AEON in erster Linie, geht es um Image und Information oder auch darum, auf der Messe Aufträge zu schreiben?
Christoph Keilmann: Es geht um beides: Brand Awareness bis in den Endkundenmarkt und Business vor Weihnachten. Das ist genau der Grund, warum wir das Konzept „Fair plus One“ entwickelt haben. Aufgrund der neuen Kommunikationskanäle müssen Manufakturen zunehmend dafür sorgen, dass sie im Äther der Informationen sichtbar bleiben. Gleichzeitig möchte jeder Hersteller – heute mehr denn je – Aufträge schreiben. Hierbei sind die Vertriebsfunktionen einer konventionellen Messestruktur äußerst hilfreich. Deswegen haben wir beides kombiniert.
BJ: Hat sich die Absage der Inhorgenta auf Ihre Anmeldungen ausgewirkt?
Keilmann: Die Absage ist nur ein Beispiel dafür, wie sich die aktuelle Situation auf die Konjunktur auswirkt. Der Ausfall der Messe selbst hat deswegen auch keine Folgen für den Anmeldestand von Gemworld, Gemworld Connect oder AEON. Was sich auswirkt, ist das Aufatmen, das wir gerade im Markt spüren. Die Hoffnung, dass die Konjunktur wieder anspringt.
BJ: Wird es Aussteller auf beiden Messen geben?
Keilmann: Das ergäbe aus meiner Sicht wenig Sinn. Mit der AEON sprechen wir ein ganz spezielles Klientel an: Wer zum Kreise hochexklusiver Marken gehört, wird sich für die AEON entscheiden und braucht keinen Auftritt auf der Gemworld. Gleichzeitig gehen diejenigen, deren Business-Modelle von der Fair Plus One-Idee nicht profitieren, auf die Gemworld. Ich glaube nicht, dass wir Aussteller haben, die auf beiden Plattformen einen Stand brauchen.
BJ: Seit Jahrzehnten wird innerhalb der Branche diskutiert, ob die Inhorgenta einen Herbstableger braucht und ob die Messe für Konsumenten geöffnet werden soll. Mit AEON machen Sie beides. Warum?
Keilmann: Entscheidend sind für mich die Bedürfnisse meiner Partner, die mir durch Umfragen und Marktanalysen bekannt sind, sowie meine eigenen Erfahrungen. Die Lebenszyklen von Produkten sind durch die Verschmelzung der Kommunikationskanäle im Vergleich zu Früher sehr viel kürzer geworden. Schmuck ist heute eine sehr individuelle Angelegenheit, weshalb Manufakturen flexibler auf Nachfragen ihrer Juweliere und Kunden eingehen müssen – und zwar just-in-time – und gegebenenfalls zwei verschiedene Produkte innerhalb eines Jahres oder zumindest einen Facelift lancieren müssen. Das macht eine Messe im Vorfeld von Weihnachten zur logischen Konsequenz.
BJ: Soll es beim Herbsttermin bleiben oder denken Sie bereits an einen Frühlings-Termin?
Keilmann: Wir werden die AEON in Zukunft international weiterentwickeln und spannende Destinationen finden, um Nachfrage dort und dann zu bedienen, wo und wann sie entsteht. Ich halte dies allein schon unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit für sinnvoller, als wenn die ganze Branche mehrfach im Jahr für den Besuch von Großmessen um die Welt fliegen muss.
BJ: Kann die Messe dem Juwelier dabei helfen, Trends zu finden, also das zu geben, was er derzeit ohne die Inhorgenta vermisst?
Keilmann: Trends gilt es zu entdecken. Und sie zu entdecken, bedeutet hinauszugehen, Menschen zu beobachten, mit ihnen zu kommunizieren. Ein Designer lässt sich inspirieren, von seiner Umgebung, der Landschaft, den Menschen. Jede Manufaktur oder jeder Hersteller ist sein eigener Trendscout und setzt auf die erkannten Trends.
Der Vorteil der AEON für Juweliere und Manufakturen ist nun die Tatsache, dass die AEON eine Präsenzplattform mit Endverbraucher-Beteiligung ist. Sie ermöglicht den direkten Austausch zwischen Hersteller, Handel und Konsument. Der Juwelier kann seine eingeladenen Top-Buyer im Umfeld der weitgefächerten Sortimentsauswahl der AEON noch besser kennenlernen und dadurch seine eigene Trendeinschätzung bestätigen oder überdenken.
BJ: Wie sieht die aktuelle Messe-Konzeption und vor allem das Hygiene-Konzept der Messe aus?
Keilmann: Auf der AEON werden selbstverständlich alle Hygiene- und Abstandsauflagen nach den Richtlinien der Gesundheitsämter und der medizinischen Einrichtungen strengstens umgesetzt. Auch das Rahmenprogramm wird unter den zum Veranstaltungszeitpunkt geltenden Bedingungen stattfinden.
BJ: Die AEON Ende Oktober wäre eine der ersten Messen, die wieder stattfinden. Von welcher Corona-Situation gehen Sie aus? Wie könnte sich die Corona-Lage bis dahin verbessert haben?
Keilmann: Ich gehe davon aus, dass die Situation im Herbst deutlich besser sein wird als momentan, dass aber Hygienekonzepte dennoch notwendig sein werden. Dank Impffortschritt und Testangeboten werden wir uns hoffentlich deutlich sicherer und entspannter bewegen können als es 2020 noch der Fall war. Insofern rechne ich nicht damit, dass es Beschränkungen geben wird, was die Besucherzahl angeht.
BJ: Gibt es einen Plan B, sollte die Messe nicht physisch stattfinden können?
Keilmann: Nein, die AEON ist ein inhaltlich abgerundetes, visionäres Konzept, für das es keinen Plan B geben kann. Sie ist eine konsequent physische Veranstaltung, die Medienreichweite und Business-Synergien auf Basis realer Begegnungen verschmilzt. Wenn die Veranstaltung aufgrund der Pandemie abgesagt werden muss, dann muss sie abgesagt werden. Es gibt kein digitales Konzept, dass die Idee der AEON annäherungsweise bedienen könnte.
BJ: Herr Keilmann, wie planen Sie Ihre weiteren Messen? Wann fängt Ihre Saison wieder an?
Keilmann: Wir veranstalten vor der AEON eine große Messe in Denver, den HardRock Summit, mit der wir sehr erfolgreich sind. Wir haben bereits etwa 400 Aussteller aus dem Schmuck-, Edelstein-, Mineralien- und Fossilienbereich. Wir sind stolz, hier mit der AGTA und GIA zu kooperieren, damit wir den amerikanischen Markt adäquat bedienen können. Hinsichtlich der Zeit nach der AEON sind wir derzeit am Sondieren, welche Destinationen innerhalb und außerhalb Europas am sinnvollsten sind, damit wir den Kunden das Konzept – sozusagen nach der Renaissance – in voller Power zur Verfügung stellen können.
BJ: Welche Messekonzepte konnten Sie in Corona-Zeiten realisieren und welche Erfahrungswerte und Erkenntnisse haben Sie dabei gewonnen?
Keilmann: Ein Konzept ist mehr als eine Idee und insofern ist die AEON eine komplexe Zusammenfügung aus vielen Ideen. Was ich während der Corona-Zeit erlebt habe, ist eine permanente, dynamische Weiterentwicklung dieses Konzepts. Jede neue Erkenntnis wird genutzt, um es gegebenenfalls zu erweitern oder anzupassen. Worum es geht, egal ob während einer Pandemie oder in besseren Zeiten, ist Weiterentwicklung. Und dieser haben wir uns mit Leidenschaft verschrieben.
Wichtige Infos zu AEON Schmuckmesse
- AEON
Watches & Fine Jewelry
München, 21.-24. Oktober 2021
info@aeon-show.com
Web: https://aeon-show.com/de/home-de/
Donnerstag, 21. Oktober
Tagsüber
Smart Luxury Experience
Praterinsel
Networking- und Medien-Event für Top-Geschäftskunden und deren Premiumkunden, Medienvertreter, Influencer und Opinion Leader
Abends
Networking Event
H´ugo´s
Dinner und Get-together
Freitag, 22. Oktober – Sonntag, 24. Oktober
Jeweils von 9 – 18 Uhr
Business Platform
Messe München
Premium-Messe für branchenrelevante Fachbesucher
Veranstalter
Münchner Mineralientage Fachmesse GmbH
Postfach 1361
82034 Oberhaching