Die Swatch Group hat im vergangenen Geschäftsjahr 2016 einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen und auch weniger Gewinn als im Vorjahr erzielt, ist aber für 2017 durchaus optimistisch.
Nicht nur der Luxuskonzern Richemont hatte letztes Jahr in einem schwierigen Umfeld mit sinkenden Erträgen zu kämpfen. Schon die Erwartungen waren bei der Swatch Group 2016 bescheiden, aber auch diese wurden noch unterboten: Der Gewinn der Swatch Group hat sich 2016 praktisch halbiert. Mit einem Umsatzrückgang von 11% und einem starken Einbruch des Betriebsgewinns hat der Uhrenkonzern ein unerwartet schlechtes Jahresergebnis vorgelegt.
Die Kennzahlen der Swatch Group zeigen einen Nettoumsatz des Konzerns von 7,55 Mrd. Franken zu aktuellen Wechselkursen, was einen Rückgang um 10,6 % bedeutet. Der Konzerngewinn beläuft sich auf 593 Mio Franken, was einer Nettomarge von 7,9% entspricht (minus 47% im Vergleich zum Vorjahr).
Von der Swatch Group heißt es: „Im Uhren- und Schmucksegment, inklusive Produktion reduzierte sich der Nettoumsatz gegenüber dem Vorjahr um 10,7% zu aktuellen Wechselkursen auf 7.305 Mio. Franken.“ Mit den ausgewiesenen Kennzahlen hat Swatch die Erwartungen der Analysten klar verfehlt.
Schwieriges Umfeld
Die Gründe dafür sind bekannt: „Das abgelaufene Geschäftsjahr war geprägt von weltweiten Turbulenzen in einem wirtschaftlich sehr anspruchsvollen Umfeld. Der seit Ende 2015 verzeichnete Konsumrückgang hatte sich vor allem im ersten Halbjahr 2016 verstärkt. Wie bereits im Vorjahr führten tragische Terroranschläge in Frankreich, Belgien, Deutschland und in der Türkei, sowie auch neue gesetzliche Bestimmungen in verschiedenen Ländern zu raschen regionalen Verschiebungen.“ Weiteres Problem: Einem stark überbewertetem Schweizer Franken standen gegenüber die Abschwächung des Britischen Pfund, resultierend aus dem Brexit-Entscheid, und der abgewertete chinesische Renminbi. Kurzfristig zum Verhängnis geworden ist der Swatch Group u. a. die Schwäche des chinesischen Marktes, wo der Konzern sehr exponiert ist.
Schwierig war auch der Rückgang der Nachfrage Dritter bei der Konzerntochter ETA und dass die Swatch Group, im Gegensatz zur Konkurrenz wie etwa Richemont, sich auch in diesem Abschwung geweigert hat, Mitarbeiter zu entlassen oder Kurzarbeit einzuführen.
Optimistische Prognosen
Dennoch zeigt sich der Konzern optimistisch: „Die Monate November, Dezember und Januar zeigten, insbesondere in China, sehr gutes Wachstum im Segment Uhren und Schmuck, mit einer substanziellen Verbesserung der operativen Marge.“ Mit einer Erholung rechnet Swatch auch in den USA und in Europa. So ist man bei der Swatch Group durchaus guter Dinge und erwartet: „In Anbetracht der positiven Entwicklung der letzten drei Monate verspricht 2017 ein Jahr mit gesundem Wachstum zu werden.“
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