(Teil 1) Mit Uhrenarmbändern der Inflation entkommen

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Der Inflation entkommen: Was verkaufen Sie?

Gutes Geschäft. Das Uhrarmband wird von vielen Juwelieren als notwendiges Übel betrachtet. Und nicht als überaus lukrative Möglichkeit, die Uhr einfach aufzupeppen. Gerade in Zeiten hoher Inflation eine gute Gelegenheit, den nötigen Zusatzverdienst zu lukrieren.



Wer sich ein Hemd kauft, wird unweigerlich gefragt: „Und wollen Sie nicht eine passende Krawatte dazu haben?” Beim Autokauf wird einem das Basismodell gezeigt. In der Praxis macht die Ausstattungsliste einen wesentlichen Teil des Gesamtpreises aus. Bei einer Inflationsrate über fünf Prozent stellen diese Zusatzverkäufe keine Zusatzeinkünfte dar – sie mindern bestenfalls die Belastungen der Geldentwertung.

Dass es noch direkter geht, zeigt Apple: „Und welches Armband wollen Sie noch dazu?“ Klar, die Apple iWatch, für die der Kunde mindestens 429 Euro bezahlt hat, wird mit Armband geliefert. Aber es wird nicht gefragt, OB der Kunde ein zusätzliches Armband will, sondern WELCHES. Apple bietet diese ab 49 Euro an. Wer unbedingt will, kann aber auch 449 Euro – und damit mehr als für die iWatch – für ein iWatch-Armband ausgeben. Für Apple ein lukratives Geschäftsmodell, das aufgeht.

Aber auch klassische Uhrenhersteller setzen auf das Armband. TAG Heuer verrechnet für ein Lederarmband bis zu 270 Euro. Breitling bietet etwa Armbänder um 600 Euro an. Hublot verlangt bis zu 725 Euro für ein Armband, das nicht einmal durchgehend aus Alligatorleder, sondern aus Kunststoff und Kalbsleder ist. Und bei allen dreien dürfte das Geschäft florieren. Schließlich werden die Armbänder auf der Homepage – prominent platziert – extra angeboten.

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Der Experte weiß: Es sind oft die scheinbaren Nebensächlichkeiten, die den Unterschied ausmachen. Die letztlich entscheiden, ob etwas „perfekt zu uns passt“ oder einfach nur „in Ordnung“ ist. Das gilt nicht zuletzt für die Armbanduhr. Hier ist es das Uhrenarmband, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Und zwar auch vom Juwelier.

Zu Unrecht, wie Bernhard Strohm überzeugt ist. Für ihn macht das richtige Uhrenarmband zwei Drittel des Erscheinungsbildes einer Uhr aus. Der Journalist, Buchautor und begeisterte Uhrensammler hat aus Platz-Not ein Geschäft für gebrauchte Luxus-Uhren eröffnet, um weiter seiner Sammelleidenschaft frönen zu können. Und mittlerweile hat er – nicht zuletzt auf Wunsch der Kunden – auch einen Shop für Uhrenarmbänder mit einem Schauraum. Bei den Uhrenarmbändern hat er ein Lager mit einem Warenwert im fünfstelligen Bereich.

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Der Juwelier muss nur ein paar Regeln befolgen, um seinen Kunden das passende Uhrarmband schmackhaft zu machen.

Keine Diskussionen

Für Strohm ist das Uhrband nicht zuletzt ein wesentliches Mittel, um seine Luxus-Uhren zu verkaufen. Schließlich werden diese damit entsprechend aufgepeppt. Dabei greift er meist auf maschinengenähte Bänder in sehr guter Qualität mit einem VK ab 120 bis 130 Euro zurück. Ein Uhrband kann aber auch 300 bis 350 Euro kosten. Wobei Strohm häufig Sets mit drei Uhrbändern verkauft. Und da kann der Preis schon bei 800 bis 1000 Euro liegen.

Das Uhrband erspart ihm meist auch die Preis-Diskussion beim Verkauf einer Uhr. Dafür kann er eventuell ein (günstiges) Uhrband dazulegen oder zumindest günstiger anbieten.


Experte Bernhard Strohm im Video-Interview

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Für Bernhard Strohm ist das Uhrarmband das ideale Produkt für einen Zusatzverkauf – und es wird vom Kunden auch gerne angenommen.

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