Der zusätzliche Ringverkauf gelingt mit einer Dummy-Präsentation, denn die Nachfrage ist groß. Bild: Ringturm von Giloy
Auf dem Tisch. Der Vorsteckring ist für aufgeweckte Verkäufer ein dankbares Upgrade-Instrument. Damit kein Weg an diesem Zusatzumsatz vorbei geht, haben sich Dummy-Präsentationen auf dem Tisch bewährt. Sie erinnern den Verkäufer ans Zusatzgeschäft und geben dem Käufer ein nettes Spielzeug an die Hand.
Beim Verkauf von Vorsteckringen sollte man ganz unten anfangen. Patricia Karg, Geschäftsführerin von acredo, geht sogar davon aus, dass mehr als 50 % der künftigen Bräute keinen Verlobungsring bekommen haben. Das kann mit dem Vorsteckring nachgeholt werden. Für jeden ambitionierten Verkäufer schlägt genau hier die große Chance des Zusatzumsatzes.
Aber auch viele künftige Bräutigame haben beim Einkauf den passenden Damenring zum Trauring nicht auf dem Schirm. „Viele Kunden wissen gar nicht, dass man die Trauringe um Beisteckringe erweitern kann“, sagt Lars Uhrmeister, der mittlerweile fünf Trauringgeschäfte in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen betreibt. An jedem seiner Beratungstische steht deshalb ein Kästchen mit fünf bis sechs Dummy-Modellen von Lieferant Giloy zur Ansicht. Vor allem die Männer würden während des Beratungstermins gern mit den Ringen herumspielen.
Ähnlich positive Erfahrungen hat auch Juwelier Lepple aus Esslingen gemacht. Auch Lepple denkt weit über den Kauf der Trauringe hinaus und setzt das erste „Zusatz-Signal“ bereits auf Hochzeitsmessen. Ganz selbstverständlich steht auf seinen Beratungstischen neben den Trauring-Laden auch die Memoire-Boxen von Giloy. Das Signal ist klar: Hier berät ein Juwelier, kein reiner Trauring-Spezialist. Hier findet eine ganzheitlichere Beratung statt. Schön zu sehen – und leicht für die Pärchen zu merken: Die Beisteckringe in der dunklen Box passen zu den Trauringen in der dunklen Box. Daran wird sich der Kunde bestimmt positiv erinnern.
Eine hoch zu kalkulierende Variante des Vorsteckrings realisiert „Der Ringrohling“. Das Hausmarken-Konzept des Anbieters mit einer Minimalmarge von 3.0 (siehe kommender Beitrag zur Marge) erhöht die betriebswirtschaftliche Bedeutung des Beisteckrings. Anders gesprochen: Wenn man als Händler auf Hochzeitsmessen schon nicht um Rabatt-Aktionen herumkommt, so soll man wenigstens beim Beisteckring voll verdienen. Matthias Meyer, Chef des „Ringrohling“, sieht das Thema beim Juwelier weiter wachsen. „Es ist wieder einmal ein schönes Beispiel eines Trends, der aus den USA zu uns hinüberschwappt“, sagt er. Bereits heute bemerkt er eine so starke Nachfrage nach Memoires nicht in Kanal, sondern im Verschnitt gefasst, dass er für die Aufträge externe Fasser aktiviert, um die Produktion zu entlasten und das Tagesgeschäft nicht zu blockieren. Brillante Aussichten!