Diamanten: Simbabwe sorgt für Entspannung

Zimbabwe Diamanten

Zimbabwe will die Diamant-Förderung weiter ausbauen.

Wenn Russland als größter Diamant-Produzent wegen der Sanktionen weniger Diamanten liefern kann, will Simbabwe einspringen und die Fördermenge erhöhen.



Russlands Einmarsch in die Ukraine sowie die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland treffen die Edelsteinindustrie schwer, ist der größte Rohdiamantenproduzent Simbabwes überzeugt. Schließlich entfallen rund 30 Prozent der Diamanten-Förderung auf die russische Alsosa. Bereits geringste Störungen bei der Lieferfähigkeit würden den Markt verzerren, sagt Mark Mabhudhu, Geschäftsführer der Zimbabwe Consolidated Diamond Co. (ZCDC).

In diesem Fall könnte es zu einer Angebotslücke kommen, die für eine höhere Nachfrage nach den Edelsteinen aus Afrika sorgt. Sollte dies der Fall sein, werde die Gesellschaft die Nachfrage mit zusätzlichen Steinen bedienen, merkt der Manager an. Die Einnahmen aus dem Bergbau will Simbabwe bis nächstes Jahr auf zwölf Milliarden Dollar steigern. Rund eine Milliarde Dollar davon will die staatliche ZCDC beisteuern.

Simbabwe
Rund eine Milliarde US-Dollar will Simbabwe dieses Jahr mit Diamanten verdienen.

Bisher bestes Jahr

Das Unternehmen hatte im Vorjahr das bisher beste Geschäftsjahr. So hat die Minengesellschaft 2021 das Produktionsziel von drei Millionen Karat um 30 Prozent übertroffen. Damit hat die ZCDC erstmals seit der Gründung 2015 einen Gewinn erwirtschaftet. 2020  produzierte das Unternehmen 2,3 Millionen Karat Diamanten.

Für das laufende Jahr hat sich die ZCDC das Ziel gesetzt, die Diamantenproduktion neuerlich zu steigern. Auf Basis des Produktionsziels für 2021 soll die Gesellschaft um 40 Prozent mehr fördern.

Simbabwe
ZCDC-Chef Mark Mabhudhu will die Diamant-Förderung ausbauen, um der gesteigerten Diamant-Nachfrage gerecht zu werden.

DieZCDC wird die Diamantenauktion im April wieder aufnehmen. Wegen Corona kam es zu einer achtmonatigen Unterbrechung des Verkaufs von Diamanten aus Simbabwe. Bei der Auktion erwartet der Edelsteinproduzent Käufer aus Indien, Israel, Dubai und Südafrika.

”Wir haben beträchtliche Pakete zum Verkauf und die endgültige Menge pro Verkauf wird in Absprache mit unserem Verkaufsagenten, der Minerals Marketing Corp. of Zimbabwe, festgelegt”, sagt Mabhudhu.

Ausweg für Russland

Allerdings könnte Russland die Sanktionen umgehen: Denn laut dieser Sanktionen darf Russland keine Rohdiamanten und keine geschliffenen Diamanten exportieren. Allerdings ist es erlaubt, Rohdiamanten oder halb bearbeitete Steine in Länder zu exportieren, die sich nicht an den Sanktionen beteiligen – etwa Indien und China. Werden die Diamanten dort geschliffen und poliert, gelten sie nicht mehr als russische Edelsteine und sind von den Sanktionen zur Gänze ausgenommen.


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