Im Prozess gegen PIM Gold werden diese Woche die letzten Zeugen gehört. © Shutterstock
Der jahrelange Prozess gegen die PIM Gold GmbH neigt sich nun offenbar einem Ende zu. In den kommenden Tagen sollen ein letzter Zeuge und der Angeklagte gehört werden.
Ende in Sicht? Im Zuge des Prozesses gegen den insolventen Goldhändler PIM sollen in dieser Woche die letzten Zeugen, bzw. der Angeklagte gehört werden. Damit könnte nach nunmehr zwei Jahren die Beweisaufnahme im Verfahren endlich geschlossen werden. Das Verfahren hatte im Dezember 2020 begonnen.
Wie die Frankfurter Allgemeine berichtet, soll nach Aussagen einer Verteidigerin ausgerechnet der Mann als Zeuge vernommen werden, der das ganze Verfahren gegen die PIM Gold GmbH erst ins Rollen brachte. Bei einer früheren Vorladung als Zeuge verweigerte der Mann die Aussage, da gegen ihn selbst ein Ermittlungsverfahren eingeleitet war.
Verfolgen Sie in den unten stehenden Artikeln die Entwicklung des Betrugsfalls und des dazugehörigen Prozesses.
Weniger als 500 Kilo Gold gefunden
In der Anklage wird dem ehemaligen Geschäftsführer Betrug vorgeworfen. Er sitzt seit 2019 in Untersuchungshaft. Der finanzielle Schaden, den das Unternehmen bei den betrogenen Kunden verursacht hat, beläuft sich auf Millionen. In der Anklageverlesung nannte die Staatsanwaltschaft 130 Einzelfälle. Insolvenzverwalter Renald Metoja sprach von mehr als 7.000 Gläubigern mit berechtigten und geprüften Forderungen in Höhe von 140 Millionen Euro. Laut Zeugenaussagen vom Metoja hätten bei der PIM GmbH drei Tonnen Gold gefunden werden müssen, die Anleger dem Unternehmen überlassen hatten. Gefunden wurden stattdessen etwa 270 Kilogramm Feingold und 180 Kilogramm Schmuck.
Vertrauensvolle Anleger hatten in der Hoffnung auf Gewinne ihre Erbschaften oder aufgelöste Lebensversicherungen investiert. Auch die Altersvorsorge und diverse Bausparverträge stecken verprellte Kunden in Anlagen bei PIM Gold.
Von 2016 bis 2019 soll der Goldhändler mit Kunden Lieferverträge einschließlich Bonusversprechen über Gold abgeschlossen, dann aber nicht erfüllt haben.
Laut seiner Verteidigerin räumte der angeklagte Ex-Geschäftsführer ein, er hätte die Situation der Firma ab 2017 erkennen müssen.