Wie Goldschmiedin Silke Mersmann ihre Liebe zum Farbedelstein wiederfindet

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Richard Hans Becker Kollektion "Pure", Aquamarin, Morganit, 585 Rosègold

Richard Hans Becker: Eigentlich wollte sie sich nie als Goldschmiedin selbstständig machen – und vor allem nicht zurück in die Heimat. Eigentlich wollte sie auch allen Schmuck selber machen und hatte nichts mit Farbedelsteinen am Hut. Zum Glück ist es für Silke Mersmann anders gekommen. Die Leidenschaft hat gewonnen – und mit der Leidenschaft kommt der Erfolg.



Ein halbes Jahr könnte man es ja mal ausprobieren, hatte sich Silke Mersmann vor 23 Jahren gedacht, als sie mitbekommen hatte, dass in ihrer Heimatstadt Warendorf im Münsterland ein Goldschmied schließt. Klar ist ihr, dass aller Schmuck selbst gemacht wird. Es kommt anders. Denn mit dem ersten Erfolg taucht die Frage auf, wie man den Wünschen der vielen Kunden gerecht werden kann. Zu stärksten Zeiten können selbst sechs Goldschmiede, heute sind es drei, den Bedarf nicht decken. 

Zuerst kommt Schmuckwerk, dann Jörg Kaiser … und wer beide Firmen kennt, kennt auch schon den gemeinsamen Nenner. Der Mensch macht die Marke. Und für Silke Mersmann ist nicht der Umgang mit dem Produkt das Wichtigste, sondern der Umgang mit den Menschen. Ihre Prämisse bei der Auswahl der Fremdmarken: Die Firmen sollen nicht nur Produkte haben, die ihre eigenen Kreationen „im weichen Verlauf ergänzen“, sondern sie sollen auch in ihrer Einstellung zu ihr passen. Kurzversion: Wenn es menschlich mit dem Lieferanten klappt, dann wird es auch zwischen Marke und Kunden klappen. Noch kürzere Version: „Wer uns guttut, tut es auch unseren Kunden.“

Seither macht „das Zwischenmenschliche“ den vermutlich größten Erfolgsfaktor bei Silke Mersmann aus. „Zunächst ist es mir wichtig, dass ich meine Kosten decken kann“, sagt die Einzelhandelskauffrau. „Aber ich will glücklich sein in dieser tollen Branche. Das Wichtigste, das hierfür zählt, sind die Menschen, und ob ich gern mit ihnen zusammenarbeite.“ Glücklicherweise kommen die neuen Designs und Ideen hinter den Schmuckstücken der Fremdmarken bei ihren Kunden gleich gut an. Das Probieren geht weiter. Eher zufällig stolpert Silke Mersmann über eine alte Leidenschaft aus Lehrlingszeiten: der Opal, oder besser noch, die „coole Kombi von Feueropal und Paraiba-Turmalin“. Damals unerreichbar. Eigentlich sei das Feuer für den Farbedelstein immer da gewesen, konnte aber nicht ausgelebt werden.

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2018 endlich fasst sie Mut und es kommt zur Renaissance. Wo bekomme ich einen Opal her? Was hat Richard Hans Becker, bisher ihr Dienstleister für heikle Spezial-Reparaturen? Anfrage in Idar-Oberstein. Die Auswahl kommt, Silke Mersmann ist begeistert, das Feuer lodert auf – und springt auf die Kunden über. Dem Opal folgt der Tansanit. Es wird immer bunter. Heute gibt’s in der Goldschmiede Mersmann auch die Wunsch-Kombi Paraiba & Feueropal. 

Mittlerweile hat die Begeisterung von Silke Mersmann, ihren Mitarbeitern, dem Richard Hans Becker-Außendienst und den Kunden neue Dimensionen erreicht. Es gibt Wunschlisten der Kunden. Der Außendienst wird zum Wunscherfüller – und bringt selbstverständlich auch immer wieder einzigartige Überraschungen aus Idar-Oberstein mit, die Silke Mersmann und ihre Kunden schwach werden lassen. Der Status Quo nach fünf Jahren mit Richard Hans Becker: „Wir haben in dieser kurzen Zeit der intensiven Zusammenarbeit wahnsinnige Erfolge erreicht und vor allem eine Entwicklung angestoßen, die in eine tolle Richtung geht. Am Anfang war ich ehrlich gesagt überrascht, dass unsere Kunden Farbedelsteine mögen und eben nicht nur klassisches Design mit Diamant und Perle“, sagt Silke Mersmann. Neben dem Zwischenmenschlichen stimmt auch das Kaufmännische. Wie bei so vielen Premium-Juwelieren ist auch bei ihr seit Corona die Nachfrage nach der oberen und obersten Preislage deutlich gestiegen. Und bei Richard Hans Becker gibt es nach oben hin ohnehin keine Grenzen. Fazit: Horizont und Kundenkreis vergrößert, Anteil der Folge-Verkäufe gesteigert. 

Letztlich bleibt die Frage nach dem Auslöser, sich nach so vielen Jahren seit der Lehrzeit wieder mit dem Farbedelstein zu beschäftigen? Silke Mersmann: „Ich habe eine Blockade lösen können. Anfangs hatte ich gedacht, allen Schmuck selbst herstellen zu müssen. Dadurch ist anderes aus meinem Blickfeld herausgerutscht. Erst die Idee, meinen Kunden das anzubieten, was mir persönlich gefällt, obwohl es nicht aus meiner eigenen Werkstatt, sondern von den besten Lieferanten ihres Fachs kommt, hat mir neue, tolle Türen geöffnet“, schließt Silke Mersmann: „Das ganze Leben ist ein Prozess. Eigentlich probiere ich seit 23 Jahren.“


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