Geschäftsaufgabe bei Von Hofen.
Nach 50 Jahren schließt das Stuttgarter Traditionsunternehmen Von Hofen. Die Standorte in der Calwer Straße 16 und in der Königsstraße 42 werden aufgelassen. Der Entzug der Rolex-Konzession für die CHRONOMETRIE in der Königsstraße scheint ein letzter Anstoß gewesen zu sein.
Kunden des renommierten Stuttgarter Juweliers erhielten dieser Tage Post. Das stilvoll und hochwertig gestaltete Billett war keine Einladung zum nächsten Von Hofen-Event, sondern zum Räumungsschlussverkauf am 5. Oktober 2023. Ein mittleres Beben für den Fachhandel.
Noch vor rund drei Jahren beschrieben die Familie Von Hofen und Wolfgang Oergel in ihrer „Edition 2020“, dass die Zeichen auf Wandel stehen und das Schmuck- und Uhrensortiment neu aufgestellt werde. Es war ein Versuch neben den Uhrenkonzessionen ein festes Standbein im Schmuckbereich aufzubauen. Sie investierten in ein eigenes Schmuckatelier und in Kreationen einiger handverlesener Manufakturen einen breiteren Raum. Das Ladenbaukonzept sollte ein unvergessliches Kundenerlebnis ermöglichen.
Strategie ging nicht auf
Die Rechnung ging jedoch nicht auf. Die Strategie konnte, mit der sich rasant verändernden Marktlage nicht mithalten. Luxusmarken wie Louis Vuitton und Cartier wandern vermehrt von der Königstraße ab. Zusätzlich entschied sich Rolex nach Wempe und Kutter eine eigene, von Wempe betriebene Boutique im Kaufhaus Breuninger zu eröffnen.
Die Belieferung von nunmehr vier Rolex-Fachhandelsstandorten in Stuttgart erhöhte jedoch nicht die von Rolex zugeteilte und angelieferte Stückzahl. Schließlich wurde Von Hofen die Konzession für Rolex entzogen. Das Schließen des Traditionsstandorts ist in der Branche Anlass genug, die Spekulationen über die Auswirkungen der neuen Rolex-Vertriebsstrategie nicht verstummen zu lassen.
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