Helmut Schlotterer, Firmenchef von Marc Cain schlägt einen neuen Weg ein – und ist Vorbild für den Fachhandel. © SWR
Gedanken eines Modemachers, die dem Fachhandel zu denken geben: Der Firmenchef des Modekonzerns Marc Cain leitet eine ungewöhnliche Nachfolge ein. Helmut Schlotterer überträgt seine Firma an seine Mitarbeitende. Warum?
Marc Cain, eine Marke, die bleibt, währen die Mitbewerber in Baden-Württemberg langsam aus der Branche verschwunden sind, geht ungewöhnliche Wege, wenn es um das Erbe des Firmenchefs Helmut Schlotterer geht. Der gerade 77 Jahre alt gewordene Unternehmer wird nämlich seine Firmenleitung an die Mitarbeiter geben – und ganz Bodelshausen steht kopf, ist er doch der größte Gewerbesteuerzahler der Region.
„Natürlich haben mich Leute bedrängt, das Unternehmen zu verkaufen, aber was bleibt, ist nur Geld und ein luxuriöser Lebensstil, das war keine Alternative für mich”, berichtet der Vollblutunternehmer aus dem Textilverarbeitungs-Nähkästchen. Ihm haben demokratische Modelle immer gut gefallen und er lebt einen kollegialen Führungsstil. Außerde ist Schlotterer stolz auf seinen Kosten- und Lohnstandort, wo er immer noch direkt die Ware produziert, während seine Mitbewerber diese aus Asien oder anderen Ländern beziehen.
Die Region gibt viel zurück
„Neue Insolvenzen werden täglich gemeldet, daher bin ich gespannt, wie sich die Branche und die Firma entwickeln wird”, blickt Schlotterer in die Zukunft und verrät, wie seine Mitarbeiter künftig Gewinn machen werden: „Jeder im Unternehmen ist automatisch Mitglied einer Mitarbeiterstiftung, und diese als Organschaft tritt mein Erbe an. Ich verschenke sozusagen das Unternehmen Marc Cain GmbH an die Mitarbeiterstiftung.” So behält Bodelshausen eine Weltmarke – und die Mitarbeiter von Marc Cain werden Unternehmer.
Hier finden Sie den Video-Beitrag zum Thema: SWR Gedanken eines Modemachers
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