LVMH: Bernard Arnault verbietet Gespräche mit unabhängigen Medien

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Luxus-Konzern LVMH erteilt Mitarbeitenden Medien-Maulkorb. © Shutterstock.com

Der wohlhabendste Mensch der Welt, Bernard Arnault, der an der Spitze von LVMH steht und selbst Zeitungen besitzt, hat eine angespannte Beziehung zu vielen Journalisten, insbesondere zu solchen aus dem Bereich der investigativen Berichterstattung. Aus diesem Grund untersagt er seinen Mitarbeitern, mit bestimmten Medien zu kommunizieren. Bei Nichteinhaltung dieser Regelungen sind ernsthafte Konsequenzen zu erwarten.



Mitarbeiter des französischen Luxusunternehmens LVMH, die mit Journalisten bestimmter Medien in Kontakt treten, müssen mit einer möglichen Entlassung rechnen. Dies geht aus einem Dokument hervor, das dem LVMH-Chef Bernard Arnault zugeschrieben wird und vom Investigativ-Magazin „La Lettre” veröffentlicht wurde. In einem Brief, den Arnault an mehrere Mitglieder des Exekutivkomitees gerichtet hat, wird erklärt, dass jeder Verstoß gegen diese Regel als schwerwiegendes Fehlverhalten gewertet wird und entsprechende Konsequenzen nach sich zieht. In dem auf Januar datierten Schreiben ist zudem eine Liste mit sieben Medien enthalten, gegenüber denen ein „absolutes Sprechverbot” für LVMH-Mitarbeiter gilt. Zu diesen Medien gehören neben den renommierten Investigativmagazinen „La Lettre” und „Mediapart” auch das bekannte Satiremagazin „Le Canard Enchaîné” sowie mehrere kleinere Publikationen.

LVMH
Arnault steht an der Spitze der LVMH-Gruppe, die mehr als 70 Marken in den Bereichen Mode, Lederwaren, Wein, Spirituosen, Parfüm und Schmuck umfasst. Zudem ist er Eigentümer der Tageszeitungen „Le Parisien” und „Les Echos”. © Shutterstock.com

Allen diesen Publikationen ist gemeinsam, dass sie sich für ein Geschäftsmodell ohne Werbeunterstützung durch große Werbetreibende oder die Organisation von Veranstaltungen entschieden haben. Und diese Unabhängigkeit entzieht den Mitarbeitern des Luxuskonzerns zwangsläufig mögliche Druckmittel, so „La Lettre”.

„Wir können nicht akzeptieren, dass die Bemühungen, die wir unternehmen, um den Ruf und das Image unserer Maisons und unserer Gruppe zu stärken, von denen infrage gestellt werden, die diese Veröffentlichungen aus internem Kalkül oder aufgrund persönlicher Strategie tätigen. Ich verurteile ausdrücklich jedes Verhalten, das darin besteht, Beziehungen zu skrupellosen Journalisten zu pflegen. Wir sind ein Familienunternehmen, und ich erinnere alle an das formelle Verbot, Informationen oder Kommentare über die Familie weiterzugeben. Ich werde daher unflexibel gegenüber jedem Verstoß gegen diese Regeln sein, der für mich einen unerträglichen Mangel an Loyalität bedeuten würde”, heißt es im Schreiben von Arnault.

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Die LVMH-Aktie hat in den vergangenen 30 Tagen fast zehn Prozent an Wert verloren. Das Unternehmen kämpft, wie viele andere Luxusfirmen, mit den Folgen einer globalen wirtschaftlichen Verunsicherung – vielleicht wird Arnaults Ton noch schärfer?

(Quellen: watchpro.com, n-tv.de und spiegel.de)

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