Ordnungsamt hat kontrolliert – und war zufrieden

Betina Tönnissen, Chefin des „Atelier Schmuck“ aus Brüggen, hatte gestern einen erfolgreichen Geschäftstag – und Besuch vom Ordnungsamt.


Bestens vorbereitet ist Betina Tönnissen gestern in die Zeit nach dem Corona-Shutdown gestartet. Über den örtlichen Werbering – Brüggen an der holländischen Grenze hat 16.000 Einwohner – hatte sie Instruktionen vom Ordnungsamt der Gemeinde erhalten, unter welchen Voraussetzungen wieder geöffnet werden darf. Dann kam es tatsächlich zu einem Vor-Ort-Termin. „Angemeldet war die Abnahme nicht, aber wir mussten ja damit rechnen, dass jemand kontrollieren kommt“, berichtet Betina Tönnissen. So kam es dann auch. Es wurde Punkt für Punkt geschaut, ob alle Vorkehrungen getroffen wurden. Glücklicherweise hat Betina Tönnissen im Bekanntenkreis einen Freund, der in einem großen Lebensmittelkonzern für das  Thema Arbeitssicherheit zuständig ist und Tipps und Materialien geben konnte. Die örtliche Druckerei hatte sogar direkt für alle Werberingmitglieder Abstandsmarkierungsaufkleber usw. für den Spuckschutz angeboten.

Neben den Auflagen im Beratungs- und Kassenbereich wurde der Verkaufsraum zusätzlich in drei Zonen geteilt, sodass sich die Kunden aus dem Weg gehen können und durch diverse Schilder über die Abstands- und Kundenanzahl-Angaben informiert werden können. Betina Tönnissen: „Das Ordnungsamt war jedenfalls hoch zufrieden mit unserer Umsetzung.“

Die Chefin mit den Umsätzen übrigens auch. „Wir hatten am ersten Tag nach dem Shutdown eine überraschend gute Frequenz. Mit diversen Batteriewechseln hatten wir natürlich gerechnet. Es kamen dann auch viele Kunden, die Reparaturen abgeholt und neue gebracht haben. Es waren aber überraschend viele Stammkunden, die wirklich drauf gewartet haben, dass wir wieder öffnen. Sie kamen ganz gezielt, um sich etwas Gutes zu tun und es bei uns auszusuchen.“ Viele Kunden hatten sich auch über Facebook oder Homepage vorab informiert. „Trotz allem hatten wir mit dieser Resonanz am ersten Tag nicht gerechnet. Alle Kunden hielten sich an die Vorschriften und gingen achtsam mit der ganzen Situation um“, berichtet Betina Tönnissen. „Als kleines Treue-Dankeschön, erhielt jeder Kunde eine Rose mit einem handgeschriebenen Dankeschön-Kärtchen von uns. Ganz bewusst haben wir auf Rabatt-Aktionen verzichtet, was auch gar nicht von den Kunden erwartet wurde und jetzt auch ein falsches Signal wäre.“

 

Serie:
In unserer Serie „Neustart nach Corona“ lassen wir Juweliere und Goldschmiede zu Wort kommen, die nun die ersten Tage nach dem Shutdown hinter sich gebracht haben und von ihren Erfahrungen berichten. Bisher sind folgende Beiträge erschienen:

Ein Drittel Servicekunden, ein Drittel Anfertigungen und ein Drittel Uhrenverkäufe. War zufrieden mit dem ersten Tag: Thomas Haenschen, Juwelier Jacobi, Stuttgart

Der erste Tag war von Wiedersehensfreude geprägt: Juliane Korpowski, Goldschmiedin, Oschatz

Hat noch Probleme mit Öffnungsverboten und fehlenden Masken: David Junghähnel, Trauring-Spezialist, Leipzig

Empfängt seine Kunden nach Terminvereinbarung: Jens Eilers, Juwelier Stettin, Wilhelmshaven

Der Kundenandrang war groß, auch Trauringe wurde verkauft: Thorsten Malter, aurum. Goldschmiedeatelier, Emden.

• Hat bereits am ersten Tag hochwertig verkauft:  Juwelier Sven Fischer aus Itzehoe

 

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