Amazon erhöht zum Weihnachtsgeschäft in den USA und Kanada die Preise. © Shutterstock
Auch Amazon federt die Inflation ab. Über die Weihnachtssaison will die Plattform mehr Gebühren von externen Händlern verlangen – allerdings bislang nur in den USA und Kanada.
Teuerung mit Ansage: Amazon erhöht für das Weihnachtsgeschäft die Gebühren für externe Händler. Vom 15. Oktober bis zum 14. Januar sollen Drittanbieter, die den Fulfillment Dienst nutzen, 35 Cent pro Versand zahlen. Es ist das erste Mal, dass Amazon zum Weihnachtsgeschäft seine Preise erhöht.
Mit diesem Schritt versucht das Unternehmen gestiegene Kosten durch die Inflation abzufedern. Amazon übernimmt für Händler im Fulfillment-Programm die Verpackung und den Versand der Ware. Gerade zum Weihnachtsgeschäft boomt der Versandhandel. Die Kosten dafür will Amazon nun offenbar nicht mehr alleine tragen.
Die Entscheidung für die „Feiertagsgebühr“ kam nicht leichtfertig, da Amazon die Handelspartner „unglaublich wichtig“ seien. Das schreibt der Online-Gigant in einer E-Mail an die amerikanische Nachrichtenplattform CNBC und erklärt gleichzeitig, die Ausgaben hätten ein neues Hoch erreicht.
Erfolgsfaktor Amazon Marketplace
Die Partnerschaft mit Drittanbietern, die sich beim Verkauf auf den Amazon Marketplace verlassen, ist auch für Amazon selbst enorm wichtig. Der Amazon Marketplace ist das Herzstück des E-Commerce auf der Plattform. Er macht inzwischen mehr als die Hälfte der Umsätze im Online-Handel aus. Die internationale Reichweite und der vorhandene Kundenstamm sorgen dafür, dass der Marketplace für Einzelhändler unerlässlich wird. Einige wickeln ihre Geschäfte nur über Amazon ab und sind somit komplett abhängig.
Diesen Umstand macht sich Amazon zunutze. Der Umsatz durch externe Verkäufer – inklusive aller Gebühren und Provisionen – sind im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent gestiegen – auf 27,4 Milliarden. Gleichzeitig ist der Gesamtumsatz von Amazon im selben Zeitraum um vier Prozent gesunken.
Nicht die erste Preiserhöhung
Amazon erhöht dieses Jahr nicht zum ersten Mal seine Gebühren. Im April mussten Händler in den USA noch einmal fünf Prozent mehr an die Plattform abdrücken. Als Gründe lieferte Amazon die Inflation, Lieferketteneinschränkungen und den Krieg in der Ukraine. Während der Pandemie hatte Amazon jedoch auch mehr Warenlager etabliert, um die gestiegene Nachfrage bedienen zu können.
Amazon CEO Andy Jassy sagte gegenüber CNBC: „Ab einem gewissen Punkt kann man diese Kosten nicht mehr weiter absorbieren und gleichzeitig ein Unternehmen führen, das noch wirtschaftlich ist.“
In den USA erhöhen auch Lieferdienste wie UPS und FedEx üblicherweise über die Weihnachtsfeiertage ihre Preise. Auch die amerikanische Post will diesen Schritt gehen, um den finanziellen Aufwand in der geschäftigsten Zeit des Jahres abzufangen.
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