Amazon hat mehr Einnahmen in Deutschland als in jedem anderen Land außerhalb der USA. (Credit: Alexander Oganezov / Shutterstock.com)
Die europäische Handelssparte von Amazon hat im vergangenen Jahr 44 Mrd. Euro umgesetzt, aber keine Körperschaftssteuer gezahlt. Das geht aus einem Bericht von “The Guardian” hervor.
In der Corona-Pandemie konnte die Handelssparte von Amazon ihren Umsatz 2020 um 36 Prozent auf fast 44 Mrd. Euro steigern. Trotzdem verzeichnete die zuständige Gesellschaft Amazon EU mit Sitz in Luxemburg offiziell einen Verlust von 1,2 Mrd. Euro, sodass sie keine Körperschaftssteuer zahlen muss. Darüber hinaus wurden dem Online-Konzern 56 Mio. Euro an Steuergutschriften zugesprochen, die es von zukünftigen Gewinnen abziehen kann.
Mit einem Umsatzplus von 44 Prozent auf knapp 109 Mrd. Dollar (89,5 Mrd. Euro), einem Nettogewinn von 8,1 Mrd. Dollar und einer Umsatzrendite von 7,46 Prozent hat der US-Online-Riese Amazon im ersten Quartal 2021 die Erwartungen der Wall Street-Analysten weit übertroffen. Jetzt sollen auch die Lohnarbeiter mehr Geld bekommen. In Großbritannien ist der Online-Riese deswegen in die Kritik stark in die Kritik geraten. “Amazons Einnahmen sind aufgrund der Pandemie in die Höhe geschnellt, während unsere Innenstädte zu kämpfen haben”, sagte eine britische Labour-Abgeordnete dem “Guardian”. Der Online-Konzern vermeide, seinen fairen Anteil an Steuern zu zahlen, indem er seine Gewinne in Steueroasen wie Luxemburg leite.
Amazon hingegen behauptet, die Steuern zu zahlen, die es in jedem Land schuldet. Die Gewinne seien aufgrund der hohen Investitionen und der niedrigen Margen im Online-Handel niedrig geblieben, so ein Unternehmenssprecher. “Wir haben seit 2010 mehr als 78 Mrd. Euro in Europa investiert, und ein Großteil dieser Investitionen fließt in die Infrastruktur, die viele Tausende neue Arbeitsplätze schafft.”
In Deutschland hat Amazon seine Umsätze im vergangenen Jahr um rund 33 Prozent auf etwa 29,57 Mrd. US-Dollar erhöht. (Quelle: Lebensmittel Zeitung)
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