Aus Elektroschrott wird Luxusschmuck: Wie Incador Gold neu denkt

Incador Alice und Karen Chave

Die GenZ-Schwestern Alice und Karen Chave übernehmen Verantwortung. © Luxurious Magazine

Zwei Schwestern aus der Generation Z bringen frischen Wind in die Schmuckbranche: Mit Incador verbinden Alice und Karen Chave Technologie, Nachhaltigkeit und Luxus. Ihr Konzept: Recyceltes Gold aus Elektroschrott sowie rückverfolgbares Kleinbergbau-Gold aus Peru. Eine Marke, die das Umweltbewusstsein junger Zielgruppen anspricht.



Nachhaltiger Luxus beginnt bei der Quelle

Die globale Schmuckindustrie steht zunehmend unter Druck, wenn es um Transparenz und Nachhaltigkeit in der Lieferkette geht. Mit ihrer Marke Incador zeigen die Gründerinnen Alice und Karen Chave, wie ein neuer Weg aussehen kann: Gold aus irreparablen iPhones, Laptops und anderen Elektrogeräten wird in London zu edlem Schmuck verarbeitet – eine Antwort auf das steigende Umweltbewusstsein der Konsumenten und die immensen Herausforderungen durch Elektroschrott. Im Jahr 2022 fielen laut Untersuchungen rund 62 Millionen Tonnen Elektroschrott weltweit an – davon wurden lediglich 22,3 % offiziell recycelt.

Vom Ingenieurwissen zur Schmuckinnovation

Alice Chave bringt fundiertes Wissen aus dem Maschinenbau und der Rohstoffforschung mit. In ihrer Dissertation am University College London untersuchte sie die Auswirkungen des handwerklichen Kleinbergbaus (ASM) auf Gemeinschaften in Peru – und fand in diesem Bereich nicht nur soziales Konfliktpotenzial, sondern auch Möglichkeiten für mehr Gerechtigkeit.

Daraus entwickelte sich die Mission: Schmuck zu kreieren, ohne zur Ausbeutung beizutragen. Gemeinsam mit Karen bauten sie ein ethisch tragfähiges Lieferkettenmodell auf – mit Gold aus ASM-Kooperationen in Peru, bei denen ein Aufschlag direkt in Bildungs- und Sozialprojekte der Minengemeinden reinvestiert wird. Gleichzeitig setzt Incador auf Gold, das aus Elektroschrott rückgewonnen wird – ein Rohstoff, der nicht neu abgebaut werden muss und gleichzeitig ein drängendes Umweltproblem adressiert.

Technologie trifft Handwerkskunst

Die Rückgewinnung des Goldes erfolgt in Zusammenarbeit mit spezialisierten Ingenieuren – u. a. durch Biolaugung, eine umweltschonende Methode zur Extraktion von Edelmetallen aus Elektronik. Aus dem recycelten Material entstehen mittels Laser-Mental-Fusion (LMF) filigrane Schmuckstücke mit komplexen Designs, die vollständig in London gefertigt und handveredelt werden.

Neben klassischen Goldlegierungen wie Gelb-, Weiß- und Roségold bietet Incador auch eine besondere Innovation: Champagnergold – in der Uhrenbranche bereits beliebt, im Schmuckbereich jedoch bislang kaum vertreten. Diese exklusive Legierung verleiht den Schmuckstücken einen warmen, eleganten Ton und stärkt das Markenprofil in einem zunehmend gesättigten Markt.

Personalisierung und Transparenz als Markenkern

Seit der Gründung im August 2024 hat sich Incador rasant entwickelt – von zwei Designs zum Start hin zu über 20 bestellbaren Modellen und maßgeschneiderten Kundenprojekten. Das Unternehmen setzt konsequent auf ein „Made-to-Order“-Modell, das nicht nur nachhaltig ist, sondern auch Kundenbindung fördert. Kunden können zwischen recyceltem Gold oder rückverfolgbarem Gold aus dem ASM wählen, ihre Stücke mit Diamanten oder Edelsteinen personalisieren lassen – und erhalten Transparenz bis zur Quelle des Materials.

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