Anglo American bestätigte die jüngsten Berichte, wonach De Beers aus seinem Portfolio „veräußert oder ausgegliedert” werden soll.

In einer Online-Präsentation für Investoren sagte Anglo-CEO Duncan Wanblad, dass er davon ausgehe, dass der Verkauf von De Beers – wie auch einer Reihe anderer Beteiligungen von Anglo American, einschließlich der Platinsparte – bis Ende 2025 abgeschlossen sein wird. Die Ausgliederung von De Beers werde „den vollen Wert der neuen Origins-Strategie, der Weltklasse-Assets und der ikonischen Marke freisetzen”, sagte er. Anglo kontrolliert 85 Prozent von De Beers, während die Regierung von Botswana 15 Prozent besitzt. Wanblad lehnte es ab, über mögliche neue Eigentümer für De Beers zu spekulieren. „Wir stehen noch ganz am Anfang”, sagte er. „Es gibt eine Reihe von möglichen Wegen. Alle liegen im Moment auf dem Tisch.”

Kein optimaler Zeitpunkt für den Verkauf?

Der Diamantenanalyst Paul Zimnisky erklärt, er glaube nicht, dass dies der „optimale Zeitpunkt” für einen Verkauf von De Beers sei. „Man kann sicherlich argumentieren, dass sich das Unternehmen und die gesamte Naturdiamantenbranche derzeit in einem fragilen Zustand befinden”, sagt Zimnisky. „Jede Veränderung bei De Beers wird sich auf die gesamte Diamantenlieferkette auswirken. Die Branche sollte hoffen, dass der Erwerber längerfristige Ambitionen hat, die Branche mit angemessenen Investitionen auszubauen. Wenn der Käufer eher ein kurzfristiger Wertkäufer ist, würde ich mir Sorgen machen.”

Zimnisky bezeichnet De Beers als einen „einzigartigen Vermögenswert”, da es sich sowohl um ein Bergbauunternehmen als auch um eine Luxusmarke handelt. „Es braucht einen geeigneten Käufer, der motiviert ist, das Unternehmen zu übernehmen, die richtigen Investitionen zu tätigen und das lange Erbe dieses Unternehmens und der natürlichen Diamantenindustrie fortzuführen”, sagt er. „Es braucht jemanden, der wirklich daran glaubt, dass das Diamantengeschäft eine lange Laufbahn mit Wachstumspotenzial vor sich hat.”

Größere Umstrukturierung bei Anglo

Anglo kündigte den Verkauf von De Beers als Teil einer größeren Umstrukturierung von Anglo an, in deren Rahmen der Bergbaugigant seine Kohle- und Platinaktivitäten veräußern und sich auf Kupfer und Eisenerz konzentrieren wird. Der Verkauf von Platin könnte sich auch auf die Branche auswirken, da Anglo der wichtigste Geldgeber für die US-Aktivitäten von Platinum Guild International ist.

In der Präsentation sagte Wanblad, dass das jüngste Angebot des australischen Bergbauunternehmens BHP für De Beers – das Anglo abgelehnt hat – die Ankündigung der Umstrukturierung von Anglo beschleunigt hat, obwohl der Prozess bereits im Gange war. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.