WANDELBARE ALLESKÖNNER. Heute passt sich nicht mehr die Trägerin dem Schmuckstück an, sondern das Schmuckstück der Trägerin. Immer mehr Hersteller finden clevere Wege, ihren Kunden diese extreme Form der Personalisierbarkeit bei Schmuck zu ermöglichen.

Die Ansprüche, die Kunden heute an ihren Schmuck stellen, sind gestiegen: Nachhaltig und hochwertig soll es sein, zeitlos und modern und bitteschön zu jeder möglichen Alltagssituation passen. Geht das überhaupt?

Die Schmuckhersteller dieser Welt beweisen gerade, dass kein Ziel zu hoch, kein Wunsch zu viel ist – denn: auch das ist Premium.

Ein Beispiel für den neuen Wandelbarkeitsanspruch bei Schmuckstücken sind die Ketten. Man trägt sie entweder kurz oder lang, „layert“ sie übereinander, wickelt sie sich um das Handgelenk, oder hakt sie in weitere Ketten und Armbänder verschiedener Stile ein. Norbert Jensen, Vertrieb von Nanis, erklärt die Wünsche der Kundinnen so: Wenn die Dame in den Urlaub fährt, dann ist es am praktischsten, nur eine einzige Kette im Koffer zu haben. „Wenn eine Kundin sich ein besonderes Schmuckstück gönnt, möchte sie auch den vollen Mehrwert haben. Der wandelbare Schmuck passt zu jedem Anlass – zum Abendkleid oder zu Jeans und
Sneakern“, erklärt Jensen.

Ein Schmuckstück bei Nanis, das aufgrund seiner Wandelbarkeit zum Bestseller geworden ist, ist die Halskette „Ivy“, die Nanis-Interpretation einer Perlenkette. Das Konzept der Wandelbarkeit, das so viele Kunden und Hersteller nun immer mehr für sich entdecken, ist für Nanis keineswegs neu.

Nanis wandelbare Halskette, die den passenden Namen „Transformista“ trägt, wurde bereits vor 25 Jahren entworfen und erhielt 2018 den INHORGENTA Award in der Kategorie „Fine Jewellery“. Nun scheint der Trend endgültig in der Branche angekommen zu sein und war zuletzt in starker Präsenz auf der italienischen Schmuckmesse Vicenzaoro zu sehen. Die großen und prestigeträchtigen Hersteller – sie alle tun es und die kleinen eifern ihnen zusehens nach. Das Wechsel-dich-Spiel beim Schmuck gibt es auch im Lifestyle-Bereich und das formt damit auch die Erwartungshaltung zukünftiger Kunden, die  in ihrem Geschmack und finanziellen Potenzial noch reifen werden.

Der wichtige Aspekt bei der Wandelbarkeit ist wie immer die Emotion: Wenn ich etwas Kostbares besitze, mache ich es mir noch viel mehr zu eigen und baue eine tiefere Bindung dazu auf, indem ich das Stück vollkommen zu meinem eigenen mache, es meinem eigenen Stil, meinen eigenen Bedürfnissen, meinen Outfits und meinen Launen anpasse. Angetrieben wird der Trend von denselben Gründen, aus denen mehr und mehr Konsumenten überhaupt erst zu den hochwertigen Schätzen greifen: Das Individuum steht im Mittelpunkt. Was ich mir gönne ist für mich und mich allein.

Was wie eine Spielerei wirken mag, mit dem viele Hersteller auch ihr Können in Sachen Technik, Design und Innovation zeigen, wird zu einem echten Bonus bei der Kundenberatung: Jeder Juwelier muss dankbar sein, wenn er beim Vorführen des Schmucks ein weiteres Gesprächsthema hat, mit dem man die Kunden wirklich begeistern und für das Produkt einnehmen kann. Auch Kunden, die möglicherweise nicht immer Budget für derlei extravagante Anschaffungen haben, können das Geld guten Gewissens ausgeben, denn bei der Vielseitigkeit eines einzelnen Schmuckstücks hat sich der Kauf dann wirklich gelohnt.  

1 TRANSFORMISTA: Armband mit zweierlei Erscheinungsbildern durch clever verzahnbare Kettenglieder.  // 2 DANCING IN THE RAIN – REVERSE: Wandelbarer Ring mit Drehscharnier, zeigt Topas auf der einen und Pavé auf der anderen Seite – kann mit Seidenkordel auch als Pendant getragen werden. // 3 TRANSFORMISTA: Armband mit gravierten und polierten Elementen, die sich verdrehen lassen und so den Look verändern.