Goldpreise schwanken, Labordiamanten gewinnen an Bedeutung und nachhaltige Materialien rücken in den Fokus. Doch wie stellt sich ein Traditionsunternehmen wie CHRIST für die Zukunft auf? Welche Trends und Strategien prägen das Jahr 2025?

Die Schmuckbranche steht vor spannenden Herausforderungen und Chancen. Steigende Goldpreise, neue Materialtrends und veränderte Kundenpräferenzen erfordern innovative Lösungen. CHRIST, eine der bekanntesten Juweliermarken, setzt auf eine klare Strategie: Welche Rolle spielt 14 Karat Gold in Zukunft? Wie entwickelt sich der Markt für Labordiamanten?

In diesem exklusiven Interview mit Dr. Gunnar Binder geben wir Einblicke in die Zukunftsstrategie von CHRIST – von Sortimentsentscheidungen über Innovationen bis hin zu den neuesten Marktentwicklungen.

BLICKPUNKT·JUWELIER: Wie beeinflusst der aktuelle Goldpreis die Strategie von CHRIST für 2025?

GUNNAR BINDER: Der Goldpreis bleibt ein herausforderndes Thema, insbesondere im Hinblick auf die politischen Realitäten in 2025. Alle Marktteilnehmer müssen sich früher oder später dieser neuen Realität stellen. Unsere generelle Strategie ist davon nicht berührt – bieten wir doch ein sehr breites Sortiment mit unterschiedlichen Preispunkten und Materialien an- neben Gold sind dies Diamanten und Silber, um nur einige Beispiele zu nennen. Was konkret die Artikel mit hohem Goldanteil geht- immerhin steht CHRIST für ein sehr starkes 14k-Sortiment- so arbeiten wir weiter daran, durch Effizienzsteigerungen in der Herstellung die eigentlich notwendigen Preisanpassungen zu kompensieren.

BPJ: Wird der Fokus weiterhin auf 14 Karat Gold liegen, oder planen Sie eine Tendenz zu 333 Gold in größerem Maße?

BINDER: Unser Schwerpunkt liegt weiterhin auf 14 Karat Gold, da es die ideale Balance zwischen Qualität und Erschwinglichkeit bietet. Zugleich beobachten wir die Marktentwicklung aufmerksam und bewerten regelmäßig, ob und ggf. wie wir unsere Sortimentsstrategie anpassen.

BPJ: Labordiamanten sind ein wesentlicher Bestandteil des Angebots bei CHRIST. Wie sehen Sie die Zukunft von Naturdiamanten im Vergleich zu Labordiamanten?

BINDER: Labordiamanten gewinnen zunehmend an Bedeutung, vor allem bei jüngeren, nachhaltigkeitsorientierten KäuferInnen. Sie ergänzen Naturdiamanten, die weiterhin für Exklusivität und Einzigartigkeit stehen. Wir sehen eine wachsende Nachfrage nach beiden Kategorien mit einem klaren Trend zugunsten von Labordiamanten. Wenn wir den amerikanischen Markt als Maßstab nehmen, so können wir erwarten, dass sich die Gewichte mittel- und langfristig zu Gunsten der Labordiamanten verschieben werden. Da es Teil unserer Strategie ist, alle Materialien und Preispunkte anzubieten, ist CHRIST hier hervorragend aufgestellt- egal wie sich die Kundin zukünftig entscheidet.

BPJ: Welche Erkenntnisse haben Sie aus den vergangenen 12 Monaten bezüglich der Verbraucherreaktionen auf Labordiamanten gewonnen?

BINDER: In den letzten 12 Monaten hat sich gezeigt, dass Labordiamanten aufgrund ihres attraktiven Preises und ihrer Nachhaltigkeit bei Konsumenten sehr gut ankommen. Besonders jüngere, preissensible Zielgruppen schätzen sie als hochwertige Alternative.

BPJ: Gibt es noch weitere Entwicklungen oder Strategien, die Sie für die Zukunft von CHRIST als besonders wichtig erachten?

BINDER: Ja, neben der Weiterentwicklung unserer Markenstrategie und der Omnichannel-Integration legen wir großen Wert auf die kontinuierliche Anpassung an die Bedürfnisse unserer KundInnen. Besonders wichtig ist die regelmäßige Überprüfung und Optimierung unseres Sortiments, sowohl im stationären Handel als auch im Onlinebereich, um den sich wandelnden Marktanforderungen gerecht zu werden. Zudem setzen wir weiterhin auf nachhaltige Materialien und Produkte, was zunehmend im Fokus der Konsumenten steht. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt wird die Verstärkung unserer Partnerschaften mit externen Marken sein, um unseren KundInnen ein kuratiertes und exklusives Einkaufserlebnis zu bieten. Dazu gehört nicht zuletzt auch eine Ausweitung unserer breiten Serviceangebote.