Der Uhrenhersteller Chronoswiss hat sich in Deutschland von 14 Fachhändlern verabschiedet. Der Vertrieb wird internationaler und durch digitale Innovation vorangetrieben.
Die Marke Chronoswiss hat ein Luxusproblem: Nur 1.500 Uhren werden pro Jahr produziert – in der Regel sind die Modelle auf 50 Exemplare limitiert. Das schließt einen Vertrieb, der in die Breite geht, aus. Im September hatte Chronoswiss, die Zusammenarbeit mit den Juwelieren Cellini in New York sowie Ahmed Seddiqi & Sons in den Vereinigten Arabischen bekannt gegeben. Die Internationalisierung geht zu Lasten des hiesigen Fachhandels. „Wir haben die Zusammenarbeit mit 14 Fachgeschäften in Deutschland beendet und die gesamte Ware vom Markt weggekauft,” sagt Beat Weimann, Head of Operations bei Chronoswiss, im Gespräch mit Blickpunkt Juwelier.
Jetzt macht Chronoswiss vor, was der stationäre Handel im Luxusbereich künftig als Konkurrenz fürchten muss. Vom 4K-Studio aus werden Kunden aus aller Welt online, aber höchstpersönlich, beraten. Die Uhren werden dabei schärfer gezeigt als durch handelsübliche Lupen.
„Fachhändler, die ein Nischenprodukt wie unseres wirklich erklären und Kunden dafür begeistern können, sind nicht leicht zu finden”, sagt Beat Weinmann. Und das glaubt man ihm nach der detailreichen Präsentation gern. Vor allem auch, weil es für den Handel schlicht einfacher ist, bekannte Modelle von Rolex oder eine Patek Philippe zu verkaufen. Dagegen produziert Chronoswiss nur 1.500 Stücke jährlich in auf 50 Stück limitierten Editionen – erzielt damit aber in den letzten Jahren konstant zweistelliges Wachstum. Das soll auch mit dem optimierten Vertrieb so bleiben.
„Deshalb konzentrieren wir uns international auf wenige ausgewählte Fachhändler, die an uns glauben“, so Beat Weinmann, „und darüber hinaus setzen wir darauf, dass wir die Besonderheiten unserer Uhren besser kommunizieren können als jeder andere.“ Sei es real beim Besuch in Luzern, sei es in der Online-Beratung.
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