Ladenbau: Preise müssen steigen, neue Zielgruppen brauchen eine passende Ansprache.
Zukunft durch Erlebnis! Es ist keine primär ästhetische Frage, ob der Juwelier umbauen sollte. Es geht um die Zukunftsfähigkeit, denn die Preislagen müssen hoch – und ein dafür wichtiges Vehikel ist nunmal die Präsentation.
Probleme
Die Unternehmensberater von Mc Kinsey prognostizieren in unserer Branche in den nächsten Jahren ein Plus bei Uhren in den oberen Preissegmenten und beim Schmuck. Erschwerend hinzu kommt der Mitbewerb von Online und den Uhrenherstellern selbst, die mit Ausnahme von Rolex und Patek Philippe ihren Wunsch nach eigenem Verkauf weiter konsequent forcieren. Ergo: Viele Juweliere brauchen einen neuen Ansatz für ihr Business. Das Beispiel Trauringe zeigt, wie Profit-Center entstehen und Preislagen steigen können. Aber: Das Umfeld muss stimmen.
Chancen
Allen Schwarzsehern zum Trotz hat der Juwelier gute Zukunfts-Chancen, denn er wird gebraucht. Voraussetzung dafür ist das Vorliegen eine klare Botschaft an seine Kunden und an seine potentiellen Neukunden. Sprich: Erfolg kann kommen, wenn ein Erlebnis stattfinden kann. Und um dieses Erlebnis zu realisieren, hat der Juwelier sehr viele Möglichkeiten – mehr als all seine Branchen-Mitbewerber, mehr als viele Mitbewerber aus anderen Branchen. Die gute Nachricht: Trotz aller Marktveränderungen ist das Grundkonzept des stationären Juweliers mit Schwerpunkt auf Schmuck nicht angezählt. Wer es schafft, persönlichen Kontakt zu seinen Kunden aufzubauen, hat auch die Chance, den Einkauf zum Erlebnis werden zu lassen. Der Ladenbau ist hierbei ein zentraler Baustein.
Strategie
Ladenbauer Marc Heikaus findet im Interview klare Worte. Wenn der Juwelier nur umbaut, weil es der Lieferant will, werde nichts draus werden. Klappen könne es, wenn mit den Gedanken über den Umbau auch die Frage der Strategie des Unternehmens verknüpft wird. Wer es schafft, ein schönes und sicheres Haus für sich, für seine Mitarbeiter und vor allem für seine Kunden zu bauen, der hat Zukunft, der hat die Abgrenzung zum Online-Angebot geschafft und der ist in der Wahl seiner Produkte freier (siehe nächster Punkt).
Produkt
Es war von Bucherer hoch gepokert. Klappt Vintage oder schädigt es das eigene Image und somit das der Marken? Nach heutigem Wissensstand klappt es, weil Bucherer eine Strategie mit Zertifizierung etc. dazu entworfen hat, die den Makel des Gebrauchten abschwächt. Jetzt hat Bucherer frische Ware, die auch noch freier kalkulierbar ist. Andere Juweliere setzen auf Accessoires oder Trauringe. Der freie Unternehmer hat viele Möglichkeiten, seinem Kunden ein interessantes (und für ihn ertragreiches) Portfolio zu bieten.
Präsentation
Ein schönes Bild von gelungenem Ladenbau hat Marc Heikaus parat. Seine Aufgabe als Ladenbauer definiert er so, dass er dem Juwelier eine Bühne baut, die der Juwelier dann bespielt. Der Juwelier soll entscheiden, was gespielt wird, wer spielt und wer kommt. Wenn er will, kann er sogar selbst das Stück schreiben. Wer weiß, im Erfolgsfall könnte das Stück extern gespielt werden. Vorhang auf für viele Ideen! So wie sich Heikaus als Dienstleister des Juweliers sieht, so sieht er den Händler als Dienstleister seiner Kunden. Bühne frei für eine gute Zukunft!
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