
Mit dem Zeitatelier kann ein Händler in Nürnberg eine neue Zielgruppe ansprechen. © BPJ
Der Fachhandel lebt von Differenzierung. Doch genau hier liegt das Problem vieler Händler: Sie setzen auf Marken, die in nahezu jedem Geschäft zu finden sind und damit keinen einzigartigen Charakter mehr bieten. Das Konzept „Zeitatelier“ schafft Abhilfe.
Ein perfektes Beispiel für fehlende Differenzierung ist anhand der Marke Junghans in Nürnberg zu finden. Die Marke wird in dieser 500.000 Einwohner Stadt von mindestens sechs Juwelieren geführt. Doch anstatt damit den Umsatz zu maximieren, passiert das Gegenteil: Händler nehmen sich gegenseitig Kundschaft weg, und keiner profitiert wirklich. Warum? Weil kein Laden ein echtes Alleinstellungsmerkmal aufbauen kann.
Junghans ist zweifellos eine renommierte Marke mit einer starken Geschichte, ikonischem Design und hoher Qualität. Doch was passiert, wenn eine Marke in zu vielen Fachgeschäften in nur einer Stadt präsent ist? Kunden können sich aussuchen, wo sie kaufen – und genau hier liegt die Krux. Das Geschäft verteilt sich.
Zeitatelier als Lösung
Hier setzt das Zeitatelier-Konzept an. Es reicht nicht mehr, einfach nur eine Marke ins Schaufenster zu stellen. Ein Händler muss sich klar positionieren – und das geht nur über Beratung, Expertise und Exklusivität. Das bedeutet: Mehr Vielfalt und weniger Austauschbarkeit. Ein Zeitatelier verpflichtet sich dazu, mindestens vier erklärungsbedürftige Uhrenmarken zu führen. Das bedeutet, dass der Fachhändler sich bewusst für Marken entscheidet, die sich nicht durch reinen Markennamen verkaufen, sondern durch ihre Besonderheiten. Wer sich nicht nur auf eine Marke wie Junghans verlässt, sondern zusätzlich Uhrenmarken wie MeisterSinger, Botta, Edox oder Nomos Glashütte ins Sortiment aufnimmt, hebt sich vom Mainstream ab und gewinnt Kunden, die bewusst nach Einzigartigkeit suchen.
Das Ergebnis ist klar: Ein Zeitatelier wird zur Anlaufstelle für Uhrenliebhaber, die mehr erwarten als nur Standardware.

Vom Zeitatelier profitieren
Gerade in Nürnberg zeigt sich, warum das Zeitatelier-Konzept so dringend notwendig ist. Die Stadt hat eine starke Kaufkraft und ein interessiertes Publikum für hochwertige Uhren. Doch wenn alle Händler die gleichen Marken führen, geht dieser Markt verloren – weil Kunden keinen Grund haben, gezielt in ein bestimmtes Geschäft zu gehen.
Mit dem Zeitatelier kann ein Händler in Nürnberg eine neue Zielgruppe ansprechen: Kunden, die nicht einfach eine bekannte Marke kaufen wollen, sondern eine Uhr mit Geschichte, Funktion und Charakter. Während Junghans eine traditionsreiche Marke bleibt, sollte sie in einem Sortiment mit anderen exklusiven Marken ergänzt werden, um sich klar von anderen Händlern in der Stadt abzuheben. Ein Beispiel für einen Händler, der das Potenzial eines Zeitateliers voll ausschöpfen könnte, ist Juwelier Matzke. Mit seiner bereits gut kuratierten Auswahl an hochwertigen Uhrenmarken und seinem Anspruch an fachkundige Beratung bringt er beste Voraussetzungen mit, um sich als Zeitatelier zu positionieren. Würde er zusätzlich weitere erklärungsbedürftige Marken ins Sortiment aufnehmen und das Konzept aktiv kommunizieren, könnte er sich noch stärker als Uhrenexperte in Nürnberg etablieren und gezielt Kunden ansprechen, die nach individueller Beratung und außergewöhnlichen Zeitmessern suchen.
