Diamanten-Startup verkauft Schmuck für Millionen übers Netz

Ein Startup aus Antwerpen hat sein ganzes Geschäftsmodell auf unter 40-jährigen, Technologie gewohnte Konsumenten ausgerichtet und mischt die Branche auf.

Das 2008 gegründete belgische Startup Baunat (kurz für “Beauté naturel”) erwirtschaftet satte 70% seines Umsatzes von 9 Mio. Euro im Internet, während der entsprechende Branchendurchschnitt laut Experten bei 10% liegt. Baunat besitzt keine Läden im eigentlichen Sinne, sondern betreibt neun Showrooms in Antwerpen, Paris, Genf, Zürich, Amsterdam, Düsseldorf, Nizza, Hongkong und Mumbai.

Im Online-Shop kann man mit wenigen Klicks beispielsweise einen Ring aus Weißgold mit einem 5 Karat großen rosafarbenen tropfenförmigen Diamanten für knapp 3 Mio. Euro kaufen. Lieferung kostenlose und versichert innerhalb von sieben Werktagen, inklusive eines 30 Tage gültigen Rückgaberechts. Allerdings muss die Ware im Voraus bezahlt werden. Während dieser Artikel wohl vor allem der Werbung dient, ist das von den typischerweise männlichen Kunden am häufigsten gekaufte Produkt ein Verlobungsring mit Diamant für einige tausend Euro.

Die jüngeren Kunden seien immer online und möchten, wenn sie etwas kaufen wollen, dies sofort tun können, meint De-Beers-Konzernchef Bruce Cleaver. Man müsse der Jugend nicht beweisen, dass Diamanten das perfekte Symbol für Liebe seien. Doch die Art und Weise, wie die Konsumenten einkauften, die verändere sich. Man könne die Produkte nicht mehr einfach ins Schaufenster legen, sich zurücklehnen und warten, so Cleaver.

Über ein Viertel des mit Diamantschmuck erzielten Umsatzes (27%) wird in den USA, China und Japan noch immer mit Produkten zur Verlobung und zur Hochzeit erwirtschaftet. Diese drei Länder machten 2017 mit einem Anteil von 71% des globalen Umsatzes von 82 Mrd. Dollar das Gros des Diamantschmuck-Marktes aus. In diesen Regionen liegt das durchschnittliche Alter bei der ersten Heirat zwischen 24 und 30 Jahren. Diese Millennials kennen kaum Berührungsängste, Luxus im Internet zu kaufen (Quelle: nzz.ch).

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