Juweliere, Goldschmiede und Uhrenfachhändler sowie deren Mitarbeiter nutzten erneut die Möglichkeit, ihre besten Lieferanten zu wählen. Rund 450 Juweliere beteiligten sich an der Wahl.
Die Königsdisziplin ist auch dieses Jahr wieder der „Lieblings-Lieferant”. Hier werden nur die Top 10 der gewählten Betriebe ausgezeichnet. Es handelt sich also um die Besten der Besten, denen hier sinnbildlich eine Krone aufgesetzt wird.
Und auch dieses Jahr gibt es neuerlich die Corona-Sonderkategorie „Partner des Jahres”. Wobei hier ebenfalls zehn Lieferanten aufgelistet sind. Dass es hier Überschneidungen bei den Ausgezeichneten gibt, ist nicht weiter verwunderlich. Es gibt aber Grund zur Hoffnung, dass diese Sonderkategorie bei der nächsten Lieferantenwahl nicht mehr benötigt wird. Die Branche hätte sich wieder ein normales Geschäftsjahr verdient, ohne Covid-Beschränkungen, Kriegen und Sanktionen.
Wobei es schon im Vorjahr nicht so schlecht lief: Schließlich steigerten 18 Prozent der Juweliere den Umsatz im Vorjahr deutlich. Und 38 Prozent können zumindest auf ein bescheidenes Umsatzplus verweisen. Jeder vierte Juwelier verzeichnete ein kleines Umsatzminus. Aber für 19 Prozent der teilnehmenden Händler war es ein schwieriges Jahr.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 schnitten zuletzt 51 Prozent der teilnehmenden Juweliere besser ab, 49 Prozent müssen hier noch aufholen.
Der Schmuck macht`s aus
Auch wenn Corona wetterbedingt in den Hintergrund tritt, so ist für die Branche dennoch Vorsicht angesagt. Schließlich sind eine hohe Inflation, ein geringes Wirtschaftswachstum, Sanktionen gegen Russland sowie der Krieg in der Ukraine eine schlechte Mischung. Knapp mehr als die Hälfte der Befragten wird im Frühjahr/ Sommer wie gewohnt ordern. Nur zwölf Prozent werden bei ihren Lieferanten mehr einkaufen. Und 37 Prozent werden ihre Order zurückschrauben.
Interessant ist, welche Produktgruppen die Juweliere favorisieren: So gaben 87 Prozent an, nicht mehr Uhren zu bestellen als im Vorjahr. Nur 13 Prozent kaufen hier mehr ein. Dafür planen 64 Prozent der Fachhändler, mehr Schmuck zu bestellen als im Vorjahr. Und 36 Prozent der Befragten werden genauso ordern, wie sie es im Vorjahr getan haben..
Die durchschnittliche Umsatzverteilung bestätigt die Bedeutung von Schmuck: Denn im Schnitt entfallen 60 Prozent des Umsatzes auf Schmuck und nur 23 Prozent auf Uhren. Mit Service erzielen die Juweliere die restlichen 17 Prozent des Umsatzes. Wobei der Schmuck für 62 Prozent des Ertrages verantwortlich ist. Mit Uhren erzielt der durchschnittliche Juwelier 17 Prozent des Ertrages und mit Service 21 Prozent.
Vom Juwelier bis zum Schmuckatelier
So muss man wissen, dass 68 Prozent der Teilnehmer an unserer Umfrage in einem Fachgeschäft/Juweliergeschäft mit Schmuck und Uhren sowie Goldschmiede- und Uhrmacherwerkstatt arbeiten. Und 21 Prozent sind in einem Fachgeschäft ohne eigene Werkstätte tätig. Die restlichen zehn Prozent teilen sich auf in Schmuck- und Uhren-Trendgeschäfte, Goldschmieden, Uhrenateliers oder Schmuckgalerien. Wobei ein Geschäft durchschnittlich 5,6 Mitarbeiter beschäftigt.
Rund 70 Prozent dieser Geschäfte sind in Städten bis 100.000 Einwohnern angesiedelt. Und nur acht Prozent befinden sich in Städten mit mehr als einer halben Million Einwohner.
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