Engelkemper: Wir bereiten die Zukunft vor!

Bei Carl Engelkemper Münster, dem größten Großhändler der Branche, ist trotz aller Wirrnis ein Fokus klar: Es geht weiter. Die zweite Jahreshälfte wird vorbereitet.


„Wir machen weiter“, sagt Engelkemper-Chef Guido Abeler. Beim Anruf von „Blickpunkt Juwelier“ ist der Chef im Büro, was derzeit nicht immer der Fall ist. Genauer gesagt, gibt es bei Engelkemper derzeit eine 3 Gruppen-Lösung. Auf der Rückfahrt von Pforzheim zurück nach Münster hatte sich Abeler eine Möglichkeit erdacht, wie der Geschäftsbetrieb im erforderlichen Maße aufrechtzuerhalten ist, dabei aber die Kontakte der Mitarbeiter minimiert werden. Die gesamte Belegschaft einschließlich Geschäftsführung ist in drei Gruppen aufgeteilt, die alle drei Tage ins Unternehmen kommen und den Rest im Homeoffice arbeiten. Trotzdem kommt Engelkemper nicht um Kurzarbeit herum, wie Abeler sagt. 100 % des Außendienstes und 70 % des Innendienstes werden ab April in Kurzarbeit sein.

Trotzdem soll der Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten werden. Abeler kann der Situation sogar etwas Positives abgewinnen. Abeler: Im Vergleich zur Wirtschaftskrise von vor ein paar Jahren steht derzeit ja nicht alles in Frage und wir wissen, dass es weiter geht. Wir werden die Zeit nach Corona vorbereiten.“ Man könne sich ja nicht vier Wochen einfrieren und dann glauben, dass es dann normal weiter gehe.

Das Tagesgeschäft ist bei Engelkemper derzeit sehr eingeschränkt. Vereinzelt kämen Bestellungen ins Haus, aus allen drei Segmenten Uhren, Schmuck und Werkstatt/Service. Andere Kunden melden sich mit Wünschen an ihn und das Unternehmen. Abeler zu „Blickpunkt Juwelier“: „Bankeinzüge werden gestoppt, Valuta verlängert, meist um vier Wochen. Das alles ist möglich. Wir können grundsätzlich über alles reden. Nur klar muss sein, dass unsere Kunden auch einen leistungsfähigen Großhandel brauchen.“

Derzeit bereitet Abeler die nächsten wahrscheinlichen Schritte vor: Arbeitsbescheinigungen für seine Mitarbeiter vorbereiten falls die Ausgangssperre kommt. Den Schritt der Ausgangssperre begrüßt er. „Solange einige Leute von Münster aus über die holländische Grenze fahren, um dort Klopapier zu kaufen, kann ich solche Maßnahmen verstehen.“

Und die Zukunft? Abeler sieht es pragmatisch: „Die ganzen Kunden, die derzeit nicht in Urlaub gehen und weniger konsumieren – der Online-Handel ergänzt ja nicht um 100 % – die werden wieder in Konsumlaune zurückkommen, wenn alles vorbei ist.“

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