Gelbgold kommt zurück

In der Mode ist der Goldton schon mehrere Saisons ein Thema. Nun scheint Gelbgold auch beim Schmuck zurückzukommen. Selbst Thomas Sabo zeigt es wieder stärker: Gold, das „echte“ Gelbgold.

Lange Zeit galt Gelbgold als altbacken. Der Trend zu Roségold, zunächst bei Luxusuhren etabliert, sorgte auch beim Schmuck für einen neuen Trend, der die klassische Goldfarbe in den Schatten stellte. Will man Trendunternehmen wie Thomas Sabo glauben, kommt nun der Gegentrend. In der neuen Kollektion sieht man wieder erstaunlich viel Gelbgold.

Für den Neu-Goldanbieter Stephan Koch, der bisher in seinen Drehvitrinen ausschließlich schlichten, unmodischen Silberschmuck angeboten hat und nun mit seinen neuen Basic-Gelbgold-Vitrinen erfolgreich im Markt gestartet ist (siehe übernächste Doppelseite), war Roségold nie eine Option. Für ihn war klar, dass es in den Goldvitrinen keine Mischung von Gelb- und Roségold geben soll. „Roségold sowohl bei Uhren als auch beim Schmuck hat dem Markt gut getan, keine Frage. Aber ich habe Rosé immer als Brücke zu Gelb gesehen, so lange bis Gelbgold wiederkommt.“ Seine Erfahrungen mit der Vitrine und nun auch mit Basic-Displays fürs Schaufenster scheinen zu zeigen, dass diese Zeit nun angebrochen ist.

„Der Schlüssel zum Erfolg ist auch bei Gelbgold die richtige Farbnuance“, sagt Daniel Krämer, Geschäftsführer von s.Oliver Jewel aus dem Hause Amor. In der s.Oliver-Kollektion hätten sich neue Gelbgold-Designs nicht nachhaltig erfolgreich platzieren können. Bei Amor allerdings, dem Marktführer mit jährlich acht Millionen verkauften Echtschmuckstücken, ist Gelbgold eine feste und beständige Größe.

Ein mögliches Argument, warum Gelbgold auch bei Fashionfirmen derzeit stärker nachgefragt ist, liefert Heiko Schwieger, Verkaufsleiter von pro/concept mit den Marken s.Oliver Time und Liebeskind. Mit Gelbgold könne man harmonische Farbgebungen realisieren. In der neuen Uhrenkollektion von Liebeskind sind gleich drei Modelle aus Roségold und eine aus Gelbgold in den Top 5 zu finden. Die Gelbgoldvariante hat ein cognacfarbiges Band. Die Variante mit Metallband habe schon wieder einen ganz anderen Charakter. Gelbgold passe zu pastelligem Leder sehr gut, sagt Schweiger. „Wenn wir die Kollektionen zusammenstellen, berücksichtigen wir Gelbgold derzeit immer mehr. Es ist stärker als Silber-Roségold-Bicolor.“

Die gute Kunde dazu: Gelbgold geht nicht auf Kosten von Roségold. Der Anteil an Roséuhren unter den Topsellern von pro/concept sei nicht fallend, so Schweiger. Während Rosé früher eine Beifarbe gewesen sei, habe sie sich jetzt zum Standard etabliert.

Fakten
Goldbasics sind bei vielen Juwelieren 2015 gut gelaufen. Drei wichtige Lieferanten haben uns Zahlen genannt:

Engelkemper
Ein sattes Plus von 24 % im 333er-Bereich und ein starkes Plus von 8 % bei 14 Karat: Guido Abeler, Chef von CEM Engelkemper, hat mit seinen 3.500 Kunden ein sehr gutes Goldjahr 2015 realisiert.

Paukner
Großhändler Christoph Paukner hat 2015 ein sehr gutes Jahr hinter sich gebracht. Der Umsatz stieg insgesamt um 20 %, bei den bestehenden Kunden um 15 %. Grund 1: Solitäre. Grund 2: Goldbasics.

Stephan Koch
Stephan Koch hat vor rund einem Jahr seine Goldvitrinen auf den Markt gebracht und zieht ein extrem positives Fazit. Seine besten Kunden haben das Goldbasic-Lager zwei mal im Jahr gedreht.

Warum der Juwelier 2016 auf Goldbasics setzen sollte, lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe des Blickpunkt Juwelier.

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