Der Goldpreis bleibt auf Rekordkurs. © Shutterstock.com
Der Preis für Gold erzielte bereits viele Handelstage in Folge einen neuen Höchststand. Seit Jahresbeginn hat sich das Edelmetall um mehr als elf Prozent verteuert. Händler führen mehrere Gründe dafür an. Eindeutiger ist der Grund beim Silberpreis.
Mit der Aussicht auf sinkende Zinsen setzt der Goldpreis seine Rekordjagd fort. Anfang April erreichte der Preis für eine Feinunze (ca. 31,1 Gramm) in London 2.288 US-Dollar (2.129 Euro) und markierte somit einen neuen Rekordstand.
Am Markt wurde auf die jüngsten Entwicklungen in Nahost verwiesen. Nach einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus hatte sich die geopolitische Lage in der Region verschärft. Das löste eine stärkere Nachfrage nach als sicher geltenden Anlagen wie Gold aus. Weiterhin sind Spekulationen über mögliche Leitzinssenkungen ein wichtiger Preistreiber. In der Eurozone hatten Inflationsdaten die Erwartungen geschürt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ab Juni mit Zinssenkungen beginnen könnte.
Die Commerzbank stellt allerdings fest, dass es auch diesmal keinen klaren Auslöser für die Preisbewegung gibt. „Es gibt keine wirklich überzeugende Erklärung. Somit setzt sich das Muster der letzten Wochen im Grunde fort. Denn der starke Anstieg im März, der der stärkste in einem Monat seit gut dreieinhalb Jahren war, lässt sich nicht ausreichend durch eine wesentliche Veränderung der US-Zinserwartungen erklären, die normalerweise der Haupttreiber für den Goldpreis sind.“ Es ist keineswegs sicher, dass die US-Notenbank bereits im Juni mit der Senkung ihrer Zinsen beginnt, wie bisher angenommen.
Starke Dynamik bei Silber
Nicht nur der Goldpreis steigt, auch der Silberpreis zieht kräftig an. Er kletterte auf 26,5567 Dollar je Unze – der höchste Wert seit März 2022. Im Gegensatz zu Gold scheinen bei Silber die ETF-Anleger zurückzukehren, schreibt die Commerzbank. „Diese kauften laut Daten von Bloomberg in den letzten drei Wochen knapp 1.200 Tonnen Silber, womit die Silber-ETF-Bestände seit Jahresbeginn um 570 Tonnen gestiegen sind. Dies könnte damit erklärt werden, dass Anleger Silber als preisgünstigere Alternative zu Gold ansehen, das inzwischen bereits sehr teuer geworden ist. Silber sei noch immer günstig bewertet.”
(Quelle: APA/dpa-AFX/est)
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