Gold wird teurer

Finanzexperten rechnen mit einem Anstieg des Godpreises im laufenden Jahr.

Die Indizien mehren sich, dass der Goldpreis dieses Jahr steigen wird. Juweliere und Konsumenten müssen sich auf höhere Preise einstellen.



Wir sind verwöhnt. Vergangenes Jahr ist der Goldpreis leicht gesunken. Von Inflation bei dem Edelmetall konnte keine Rede sein. Damit dürfte es jedoch bald vorbei sein. Für 2022 rechnen immer mehr Experten mit einem steigenden Goldpreis.

Denn über einen längeren Zeitraum erwies sich Gold noch immer als sichere und vor allem ertragreiche Anlageform. So notierte das Edelmetall Anfang 2019 bei 1.300 Dollar je Feinunze. Innerhalb von zwölf Monaten stieg der Preis auf 1.500 Dollar. Gegen Ende von 2020 schrammte der Goldpreis knapp an der Marke von 2.000 Dollar vorbei, ehe Gold schließlich bei rund 1.900 Dollar notierte.

Dieses Jahr könnte der Goldpreis einen neuen Höchststand erreichen.

Unsicherheit am Markt

Und aktuell notiert die Feinunze Gold bei rund 1.800 Dollar. Da die US-Notenbank zuletzt eine aggressive Zinserhöhung ausschloss, gab der Dollar leicht nach. Und damit legte der Preis des Edelmetalls wieder etwas zu.

An den Rohstoffmärkten ist man derzeit noch unsicher: Kontrakte für April werden zum aktuellen Preis gehandelt. Nur solche für Dezember 2022 beinhalten einen kleinen Aufschlag. Allerdings sollte eines beachtet werden: Es gibt mehr Derivate auf Gold, als physisch vorhanden ist. Daher werde es zu einer Entkoppelung zwischen dem Edelmetall und den Futures kommen, sagt Rudolf Brenner. Er ist Co-Geschäftsführer des deutsch-österreichischen Goldhandelsunternehmen Philoro.

Dessen ungeachtet ist mit einem weiteren Anstieg des Goldpreises zu rechnen: Von Inflationsängsten getriebene Anleger schichten ihr Vermögen um und investieren in Gold. Allerdings weniger in Schmuck als in Barren – für Privatpersonen die günstigste Form der Veranlagung.

Die US-Notenbank wird dieses Jahr die Zinsen erhöhen.

Neue Höchststände realistisch

Finanzexperten rechnen mit bis zu drei Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed im laufenden Jahr. Dies könnte den Goldkurs drücken. Schließlich fließt dann mehr Geld in Staatsanleihen als risikolose Anlageform. Aber: „Der Effekt hält aber nicht lange an, dann geht der Goldpreis wieder hinauf ”, sagt Ronald Peter Stöferle, der auf eine entsprechende Studie verweist. Er ist Analyst und seit 2007 Autor des jährlichen Gold-Reports „In Gold We Trust”.

Stöferle geht von einem steigenden Goldpreis aus. Denn nach Preisanstiegen um 18 und 25 Prozent in den Jahren 2019 und 2020 war es im Vorjahr relativ ruhig um den Goldpreis. Aktuell fließt viel Geld in ETFs, also börsennotierte Fonds. Hinzu kommt die höhere Nachfrage der Schwellenländer. Wobei hier China und Indien oft völlig unterschätzt werden. Daher könnte es bei Gold neue Höchststände geben.

In diesem Fall zählen die Minengesellschaften zu den großen Gewinnern. Schließlich betragen ihre Kosten durchschnittlich rund 1.300 Dollar je Feinunze Gold. Aber schon bei einem aktuellen Kurs von 1.800 Dollar je Feinunze ist es ein lohnendes Geschäft.


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