Lange Zeit war der kostenlose Rückversand ein fixer Bestandteil des Online-Handels. Wird sich das bald ändern? ©Shutterstock/Michael Nivelet
Erneut prophezeit eine Studie das Aus von kostenlosen Rücksendungen im Online-Handel. Wie stehen die Konsumenten, auf die es ankommt, tatsächlich zur Gratis-Retour-Möglichkeit?
Erneut sieht eine Studie das Ende von kostenlosen Rücksendungen voraus. Laut der Umfrage „E-Commerce Delivery Compass” von SendCloud sind ein Viertel der Befragten bereit, für Rücksendungen zu bezahlen. Dabei wird der Umkehrschluss gerne vergessen– dreiviertel der Umfrageteilnehmer sind es nicht! Ganz im Gegenteil: 72 Prozent würden häufiger online einkaufen, wenn die Rücksendung kostenlos wäre.
Gute Nachrichten für die Schmuck- und Uhrenbranche
Zumindest den Bereich der hochwertigen Produkte, wie Schmuck und Uhren, sollte ein Ende von kostenfreien Rücksendungen weniger treffen. Denn je höher der Bestellwert ist, desto höher die Bereitschaft, Rückversandkosten zu zahlen.
Im Privatkundenbereich verschicken Firmen in Deutschland 2,2 Milliarden Pakete im Jahr. Das sind knapp sechs Millionen am Tag. Etwa zehn Prozent sind davon Retouren, also 600.000 täglich oder 250 Millionen im Jahr. Und das obwohl 57 Prozent der Teilnehmer der Meinung sind, dass Retouren schlecht für die Umwelt sind.
Ungewisse Zukunft für den Rückversand
Unternehmen wie Zara und Uniqlo haben ihre Gratis-Retouren in Deutschland bereits gestrichen. Bei Zalando dagegen, so berichtet die Süddeutsche Zeitung, sei die kostenlose Retour weiter „Bestandteil unseres Geschäftsmodells und Serviceversprechens“.
Deutschland ist Retouren-Europameister. Die Rücksendequote liegt laut EHI Retail Institute bei bis zu 75 Prozent, bei Mode geht rund jedes zweite Paket im Durchschnitt zurück.
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