Gucci startet Echtschmuck-Offensive

Kering-Chef François-Henri Pinault hat in einem Zeitungsinterview eine High-End-Schmuckkollektion von Gucci angekündigt. Schmuck zählt nach Handtaschen und Schuhen zu den derzeit profitabelsten Produktsegmenten.


Im Interview mit „Le Figaro“ kündigte Pinault an, Gucci werde im Juni oder Juli mit einer Kollektion in den High-End-Schmuckbereich einsteigen. Über das Warum sind sich Branchenkenner einig. Gucci war in den letzten Jahren eine der am schnellsten wachsenden Luxusmarken, dank eines extravaganten Makeovers unter Designer Alessandro Michele. Damit dieser Boom andauern kann, arbeite die Marke bereits verstärkt an neuen Linien für Homeware und Beauty-Produkte. Der Schmuck hat dabei das größte Potential. Im Vergleich zu LVMH oder Richemont gibt es große Chancen. Schmuck und Uhren machen bei Kering nur rund 7 % des Gesamtumsatzes aus. Es gibt aber mit Marken wie Boucheron, Pomellato, Girard-Perregaux und Ulysse-Nardin beste Voraussetzungen. „Über drei Jahre haben wir sämtliche Präsidenten dieser Häuser ausgetauscht. Wir sind in die Phase eingetreten, in der wir investieren und entwickeln“, sagte Pinault in dem Zeitungsinterview.

„Bislang hatte ich zwei Prioritäten. Erstens Kering in eine Luxus-Gruppe zu verwandeln und zweitens das Angebot an Bekleidung und Accessoires zu entwickeln“, sagte Pinault im Interview. „Jetzt sind Schmuck und Uhren an der Reihe.“ Derzeit hat Gucci im Wesentlichen nur Modeschmuck im Sortiment. Pinault kündigt vorerst 200 Produkte an, die mit vielen Farbedelsteinen versehen und in Italien hergestellt seien. Ob Gucci den Echtschmuck über Juweliere vertreiben wird, ist eher unwahrscheinlich.

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