Der Ruf nach einer Wiederöffnung der Geschäfte im Handel wird nach über vier Wochen Shutdown in deutschen Einkaufsstraßen immer lauter.
Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, warnt: “Wenn die Läden in den Innenstädten noch lange flächendeckend schließen müssen, droht eine gewaltige Pleitewelle und somit ein bleibender Schaden für unsere vitalen Stadtzentren.” Der Einzelhandel müsse flächendeckend wieder öffnen dürfen, sobald dies gesundheitspolitisch vertretbar sei, verlangte er einen Tag vor der für heute erwarteten Entscheidung von Bund und Ländern über eine Lockerung der strengen Regeln in der Corona-Krise.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht in den Vorsichtsmaßnahmen, wie sie schon in Supermärkten gelten, ein Vorbild für eine rasche Lockerung anderer Läden. “Der Einzelhandel und Teile der Gastronomie sollten ab Montag wieder geöffnet werden”, sagte IW-Direktor Michael Hüther. “Das kann man zügig umsetzen, weil im Lebensmittelhandel in den vergangenen vier Wochen ja bereits vorgeführt wurde, welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden können.” Wer die Hygiene-Regeln einhalte, könne daher auch ab nächster Woche wieder öffnen, meint Hüther. Der HDE mahnte, es dürfe bei der Öffnung der Geschäfte keine Unterschiede zwischen den Branchen oder zwischen großen und kleinen Läden geben. “Es darf kein Handelsunternehmen benachteiligt werden. Alles andere führt nur zu Rechtsunsicherheiten, Verunsicherung und Wettbewerbsverzerrungen”, so Genth.
Hotels und Gastronomiebetriebe gehen unterdessen davon aus, noch einige Zeit von Einschränkungen betroffen zu sein. “Es wird weiter weniger Veranstaltungen, Tagungen oder Kongresse geben”, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Gaststättenverbandes Dehoga, Ingrid Hartges. Der Besuch von Clubs, Diskotheken oder Bars sei vermutlich ebenfalls erst später wieder möglich. Mit Blick auf eine künftige Lockerung der Maßnahmen in der Corona-Krise verlangte sie vor allem ein einheitliches Vorgehen von Bund und Ländern. “Ganz wichtig ist für die Branche und die Bevölkerung, dass die Regelungen verständlich und bundesweit einheitlich sind” (Quelle: dpa).
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