
Die Branche verneigt sich vor einem großen Namen. Hans Dieter Krieger wird fehlen. © Klaus Desinger
Die Schmuckbranche verliert mit Hans Dieter Krieger eine prägende Unternehmerpersönlichkeit. Der langjährige Inhaber der Juwelenmanufaktur Hans D. Krieger Fine Jewellery verstarb in der Nacht zum 13. Mai 2025 im Alter von 86 Jahren. Sein Name steht nicht nur für international geschätzte Schmuckkunst aus Idar-Oberstein, sondern auch für unternehmerisches Format, gesellschaftliches Engagement und ein tiefes Bekenntnis zur Region.
Hans Dieter Krieger übernahm 1964, nach dem plötzlichen Tod seines Vaters Johann, die familieneigene Diamantschleiferei. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Traditionsunternehmen zu einer der führenden Manufakturen für feinste Juwelen. Was als reines Schleifunternehmen begann, wurde unter seiner Führung zu einer Marke, die weltweit für exklusive Schmuckstücke mit außergewöhnlichen Edelstein-Kompositionen und einer eigenständigen Designsprache steht.
Sein Gespür für Ästhetik und seine Leidenschaft für Diamanten und Farbedelsteine bestimmten nicht nur die Kollektionen von Hans D. Krieger, sondern auch die internationale Ausrichtung des Unternehmens. Dabei blieb Krieger stets seiner Herkunft verpflichtet – die Verbindung von handwerklicher Meisterschaft aus Idar-Oberstein und globaler Exzellenz war sein unternehmerisches Credo. Die Leitung des Familienunternehmens liegt heute in den Händen seines Sohnes Andreas.
Doch Hans Dieter Krieger war weit mehr als ein erfolgreicher Unternehmer. Früh engagierte er sich für die Ausbildung im Edelsteinhandwerk und setzte sich jahrzehntelang als vereidigter Sachverständiger und Mitglied von Prüfungsausschüssen für den Nachwuchs ein. Sein Engagement wurde 2014 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande gewürdigt – als Anerkennung für seine wirtschaftliche und gesellschaftliche Leistung.

Neben der Schmuckbranche war auch der Sport ein wichtiger Teil seines Lebens. Als Präsident des SC Idar-Oberstein führte er den Verein mit Herz und Weitblick und galt als treibende Kraft für den Amateurfußball in der Region. Seine Unterstützung reichte weit über den Sportplatz hinaus: Er war Förderer der DFB-Stiftung Egidius Braun und wurde vom Deutschen Fußball-Bund als Teil des Ehrenamtsclubs „Club 100“ ausgezeichnet.
Auch lokalpolitisch und gesellschaftlich setzte Krieger Zeichen – etwa mit seinem Einsatz für den Erhalt des traditionsreichen Parkhotels in Idar-Oberstein, das er gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten übernahm, um es für die Stadt zu bewahren.
Hans Dieter Krieger hinterlässt eine große Lücke – in der Schmuckbranche, im Sport, in seiner Heimatstadt und bei all jenen, die ihn als visionären Unternehmer, engagierten Förderer und leidenschaftlichen Gestalter kannten. Sein Wirken wird weiterleben – in jedem handgefertigten Schmuckstück, das seinen Namen trägt, und in den Menschen, die er inspiriert hat.

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