Influencer & Blogger sind die neuen Werbestars, denen die User vertrauen. Aber wie glaubwürdig sind sie wirklich? Und wie stehen die Deutschen zu Produktempfehlungen? Die Gesellschaft für integrierte Konsumforschung (GIK) hat eine Studie dazu veröffentlicht, die Aufschluss gibt.
Wer oder was ist ein Influencer? Diese Frage können rund 62 % der Gesamtbevölkerung und 77 % der jungen Zielgruppe im Alter von 14 bis 29 Jahren beantworten. Ein Influencer ist eine Person mit einer großen Präsenz und Reichweite in den sozialen Medien – ein Beeinflusser. Das Wort Blogger kennen sogar 88 % der Deutschen. 66 % folgt einem Influencer oder Blogger.
Die beliebtesten Kanäle sind YouTube, Instagram und Facebook. YouTube ist für drei Viertel der jungen Zielgruppe die frequentierteste Plattform. Auch über die Hälfte der über 50-Jährigen nutzt diesen Kanal am häufigsten. An zweiter und dritter Stelle finden sich Facebook und Instagram, wobei Instagram vor allem von den 20–29 Jährigen genutzt wird (63 %), Facebook ist bei der älteren Zielgruppe die Nummer Eins (66 %).
Was suchen User online?
Besonders die junge Zielgruppe sucht Rat & Inspiration – ob es um Rezepte, das Outfit oder die neuesten Trends geht. 59 % der 14–29 Jährigen sehen Blogs als unabhängige Ratgeber. 75 % werten sie als Inspirationsquelle. Weibliche Nutzer interessieren sich besonders für Beauty und Mode, Männer hingegen eher für Technik und Gaming sowie Sport und Gesundheit. Damit ähnelt das Online-Konsumverhalten stark der Nutzung von Zeitschriften.
Influencer-Marketing boomt
Mit rund 53 % steht rund die Hälfte aller Befragten Produktempfehlungen positiv gegenüber. Influencer-Marketing funktioniert also. Die User sind davon überzeugt, dass Blogs und Instagram-Profile deshalb betrieben werden, weil sich die dahinterstehenden Personen tatsächlich für diese Themen interessieren. Dass sie hauptsächlich der Werbung dienen, glauben sie nicht. Die Akzeptanz von Produktwerbung auf Social Media-Kanälen steigt sogar auf 68 % an, wenn die empfohlenen Artikel auch zum Thema des Blogs passen. 41 % aller Blog-Nutzer haben ein empfohlenes Produkt schon einmal selbst gekauft – dem entgegen stehen lediglich 26 % der gesamten Blog-Nutzer, die die Einträge generell für unglaubwürdig halten. Dass gesponserte oder bezahlte Beiträge gekennzeichnet werden, fordert mit 83 % die klare Mehrheit – immerhin haben sie kein Problem mit solchen Posts und empfinden sie nicht grundsätzlich als unglaubwürdig.
Fazit
Influencer & Blogger können gute Möglichkeiten sein, um eine Marke, ein Produkt, einen Trend bekannt zu machen. Jedoch – und das scheint mit das wichtigste zu sein – muss das Thema der Werbung bzw. das Produkt zum generellen Thema des Bloggers passen. Es gilt also, sich vorab genau zu informieren, welcher Blogger, welche Bloggerin welche Zielgruppe mit seinen/ihren Themen anspricht und dementsprechend auszuwählen.
Tipp der Redaktion: Lassen Sie sich auch von kleineren, weniger bekannten Bloggern – sogenannten Micro-Influencern – inspirieren. Denn immer nur die gleichen Gesichter zu sehen, wird auf Dauer auch langweilig. Wer mit seinem Testimonial heraussticht und die richtige Zielgruppe begeistert, kann Erfolg haben. Auch wenn diese vielleicht kleiner ist, als bei anderen Bloggern, so ist sie doch meist prägnanter und empfänglicher für das jeweilige Thema. Wie immer online gilt: Trial and error! Und daraus lernen!
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