(Interview Teil 2) Raymond Weil stellt sich neu auf

Raymond Weil Österreich BPJ

Raymond Weil Luxusuhren: Ein Klassiker kehrt zurück.

Nach ihrem erfolgreichen Auftritt im englischsprachigen Raum kehrt die Marke RAYMOND WEIL nach Deutschland und Österreich zurück. Mit CEO Alexander Seidl und dem Vertrieb A. Weiner hat die Marke erfahrene Branchenkenner im Rücken, die die Wiederbelebung mit Expertise begleiten.



Die Schweizer Luxusuhren-Marke RAYMOND WEIL kommt zurück nach Deutschland und Österreich. CEO Alexander Seidl spricht im Interview mit BLICKPUNKT JUWELIER sowohl über Chancen als auch über Versäumnisse.

BLICKPUNKT JUWELIER: Welche der Uhrenmodelle von RAYMOND WEIL kommen derzeit besonders gut an?

ALEXANDER SEIDL: Es ist die “Toccata”-Kollektion aus dem Damensegment, wobei die Modelle mit ihrem quadratischen Design und den Farben Rot, Blau und Anthrazit besonders nachgefragt werden.

Bei den Herren ist es die “Freelancer”-Linie mit den sportlichen Chronographen. Auf diese Kollektionen werden wir auch unseren Schwerpunkt setzen.

BPJ: Ist RAYMOND WEIL ein „Frauenversteher“? Im Fachhandel gibt es schließlich nicht so viele Uhrenmarken, die den Damen etwas anzubieten haben.

SEIDL: Wir sehen, dass der Fachhandel sehr positiv auf unsere Damen-Kollektion reagiert hat. Dass wir einen klaren Fokus auf dieses Segment haben, kommt ebenfalls auf dem Markt gut an.

Es ist zwar kein Alleinstellungsmerkmal, denn auch andere Uhren-Marken führen erfolgreich Damen-Kollektionen. Aber es macht Sinn, diese Sparte zu bedienen, und es bietet ein schönes Potenzial für den Markt und natürlich auch für den Fachhändler, das wir gerne adressieren und bespielen.

BPJ: Mit welchen Kollektionen wollen Sie denn in Deutschland und in Österreich durchstarten? Gibt es bestimmte Must-Haves?

SEIDL: Im Fokus steht die bereits erwähnte „Toccata“-Serie in verschiedenen Farben, die dieses Jahr auf den Markt kam. Die „Freelancer“-Kollektion im Herrensegement und im Damensegment die „Toccata“ gehören zu den strategisch wichtigen Uhren bei RAYMOND WEIL. Sie haben sich aufgrund der großen Nachfrage als “Must-Haves” etabliert, die wir jedem Fachhändler für sein Sortiment ans Herz legen wollen.

Raymond Weil Uhrenfachhandelsmarke Annegreth Mehlfeld Alexander Seidl Interview
Zu Gast im Verlag in Wien: Alexander Seidl im Gespräch mit Blickpunkt Juwelier Redakteurin Annegret Mehlfeld.
Raymond Weil Alexander Seidl
Alexander Seidl zeigt am eigenen Handgelenk seine „Freelancer“ mit skelletiertem Design

BPJ: Fachhändler werden zukünftig weniger Uhrenmarken führen, denn viele große Marken fahren ihr Engagement mit dem stationären Handel immer mehr zurück. Kann RAYMOND  WEIL diese Lücke für den verunsicherten Fachhändler schließen?

SEIDL: Absolut. Als berechenbarer, zuverlässiger Partner für die Zukunft für eines kleinen Fachhändlers ist RAYMOND WEIL eine Marke, auf die er zählen muss. Wenn man beobachtet, dass sich die großen Gruppen und Top-Marken aktuell in Richtung Monobrand-Boutiquen, Online-Business, Boutique-Editionen und Manufaktur-Editionen verabschieden, so bleibt für den Fachhändler eine große Lücke zurück. Er kann auf die Zusammenarbeit mit diesen Marken nicht mehr zählen.Doch auch wenn diese Marken wegfallen, muss der Fachhändler weiterhin die Miete, den Strom, die Mitarbeiter- und andere Kosten tragen. Mit unserer Marke wird das gelingen. Es ist wichtig, dass der Fachhandel ein Verständnis dafür entwickelt, dass er etwas verkaufen muss, wenn er Umsätze machen will. Die Zeiten, in denen er wie selbstverständlich bei den großen Uhrenmarken bestellen kann, sind vorbei. Und selbst, wenn er die Chance hat, kann es noch sein, dass er die Ware nicht immer bekommt, weil die Lieferzeiten enorm sind. Ich bin der Meinung, dass man sich mit dem Fachhändler zusammensetzen, und ihm zuhören sollte, um seine Bedürfnisse zu erkennen. Die emotionale Bindung zwischen den Partnern spielt eine Rolle – auch das ist etwas, das die großen Namen weniger bieten können oder wollen, mit der Strategie, die sie momentan verfolgen.

BPJ: Wie ist als langjähriger Branchen- Experte Ihre Sicht auf die Zukunft des Fachhandesl?

SEIDL: Der Fachhandel hat die Aufgabe, seine Kunden bestmöglich zu betreuen und sie als verlässlicher Partner zu beraten. Am Ende der Produktionskette, bis die Uhr schließlich bei ihm im Schaufenster steht, und zu guter Letzt das Handgelenk des Kunden ziert, ist der Juwelier der letzte und damit auch der wichtigste Kontaktpunkt zum Verbraucher – und das ist er auch noch beim nächsten Besuch, beim nächsten Kauf und beim nächsten Service-Fall. Der Juwelier ist das Fenster nach außen und hat in dieser Rolle eine sehr wichtige Funktion.

BPJ: Wie lautet Ihre Strategie für das Comeback von RAYMOND WEIL in Deutschland und Österreich?

SEIDL: Wir konzentrieren uns jetzt darauf, qualifizierte Fachhändler im deutschsprachigen Raum zu finden, mit denen wir RAYMOND WEIL in einem entsprechend passenden, attraktiven Markenumfeld positionieren möchten um die Marke zu ihrem früheren Erfolg zurückzuführen.

Hier können Sie den ersten Teil des Interviews nachlesen. 


Raymond Weil Uhrenfachhandelsmarke Freelancer. Toccata Damenkollektionjpg
Links: Modell der „Freelancer“ Herrenkollektion in Braun. // Rechts: Modell der "Toccata"-Damenkollektion in Grün.
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