Investor Bluebell will Vorstandswechsel bei Richemont

Der aktivistische Aktionär verlangt insbesondere, dass sich im Verwaltungsrat in Zukunft mindestens eine Vertreterin oder ein Vertreter der A-Aktien befinden muss. © Reuters/Richemond

Veränderungen im Haus Richemont: Der aktivistische Fondsmanager fordert die gleiche Behandlung von A- und B-Aktionären und will die Mindestanzahl im Vorstand auf sechs Mitglieder erhöhen.



Das in London ansässige Unternehmen Bluebell Capital Partners mit einem Vermögen von rund 250 Millionen Euro (255,98 Millionen US-Dollar) stand im vergangenen Jahr im Rampenlicht. Seine Kampagne bei der französischen Gruppe Danone führte zu einer Umstrukturierung des Managements. Nun ist offenbar der Schweizer Luxuskonzern Richemond an der Reihe. Erste Umstrukturierungen finden bereits statt, wie die Nachrichtenagentur Reuters bekannt gab. Demnach möchte Bluebell, dass Richemont einen Vertreter der Inhaber von „A“-Aktien – die an der SIX Swiss Exchange notiert sind – bestimmt und diesen Vertreter in den Vorstand wählt, sagte die Schweizer Gruppe.


Investor Bluebell Capital Partners will umstrukturieren. © shutterstock

Bluebell will Gleichbehandlung der Aktionäre

Bluebell strebt außerdem an, die Mindestzahl der Vorstandsmitglieder auf sechs zu erhöhen und eine gleiche Anzahl von Vertretern der „A“- und „B“-Aktionäre im Vorstand zu haben. „B“-Aktien, die laut der Website von Richemont von der Compagnie Financière Rupert gehalten werden, sind nicht börsennotiert und repräsentieren 9,1 % des Eigenkapitals des Unternehmens. Die Vorschläge werden bei der Jahreshauptversammlung am 7. September eingereicht. Richemont sagte, man prüfe die Vorschläge und werde sie zu gegebener Zeit kommentieren.

Richemond erzielt mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit Schmuck. © Cartier

Schmuck-Geschäft gewachsen

Kepler Cheuvreux-Analyst Jon Cox war skeptisch, ob Bluebell mit seinem Plan Erfolg haben würde: „Die Aktionärsstruktur von Richemont, die den Inhabern der B-Aktien das Zehnfache der Stimmrechte einräumt, sieht im Vergleich zu moderneren Governance-Praktiken veraltet aus“, sagte er. Die Aktien von Richemont, an dem der aktivistische Hedgefonds Third Point Berichten zufolge letztes Jahr eine Beteiligung aufgebaut hat, gaben im frühen Handel um 0,4 % nach.

Erst kürzlich vermeldet Richemond allerdings sehr positive Nachrichten: Nämlich, dass das Schmuck-Geschäft ordentlich gewachsen sei. Der Gesamtumsatz von Richemond stieg im ersten Quartal um 20 Prozent.

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