Ist der Fachhandel der Richtige? Lizenzmarken beim Fachhandel?

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Es zieht Gewitterstimmung auf bei den Lizenzmarken. Kündigungen, oft absurde Vorgaben und die eigenen Vertriebswege im Internet machen es dem Uhrenfachhandel schwer, noch auf Lizenzmarken zu vertrauen. © Blickpunkt Juwelier

Es gab eine Zeit, in der Modemarken im Uhrensegment so stark vertreten waren, dass ganze Corner für gewisse Brands eingerichtet wurden – in deren vorgegebener CI versteht sich. Doch wie ist das jetzt? Marken setzen Mindestumsätze voraus, spielen selbst im Online-Game mit oder haben Vorgaben, die kaum umzusetzen sind. Ist es nun an der Zeit für den Fachhandel, um die Gewitterstimmung zu nutzen und „aufzuräumen”?



So sehr die einstigen „großen” Modeuhrenmarken den Fachhandel gebraucht haben, um Vertrauen, Respekt und Akzeptanz zu gewinnen, so sehr lassen viele jetzt eben diese Fachhändler fallen und gehen ihre eigenen Wege. Gewitterwolken ziehen auf am Uhrenhimmel. Ist die Situation mit sinkenden Frequenzen und fallenden Uhrenumsätzen nicht schon prekär genug für so manche Besitzer, kommen nun auch noch Kündigungsschreiben auf den Tisch geflattert. So zum Beispiel von Fossil. Wer einen Mindestumsatz von 15.000 Euro nicht erfüllt, fliegt. Und das ist nur ein Beispiel von vielen, wie sie die Branche in den letzten Jahren erfahren musste. Es gibt sogar schon jene, wie eine umtriebige Juwelierin aus Deutschland, die überhaupt sagt: „Uhren? Wer braucht das schon?” Ist es schon so weit gekommen? Braucht der Juwelier keine Uhren mehr? Zumindest keine Lizenzmarken? Hat sie der Juwelier vor zehn bis zwanzig Jahren groß gemacht, sind es heute oft die eigenen Stores (oder auch der Online-Riese mit A), die für die Umsätze dieser Brands sorgen. Ist der Fachhandel nicht mehr erwünscht? Dieser Eindruck entsteht, wenn man einige der Erfahrungsberichte von Juwelieren der letzten Jahre sieht. Weiteres Thema, mit dem sich der Fachhandel, der diese Marken noch führt, herumschlagen muss: Rabattschlachten. Denn die sorgen online dafür, dass viele Konsumenten ins Netz abwandern – oder sich zumindest fragen, warum es beim Juwelier vermeintlich so viel teurer ist? Kenner wissen – wer billig kauft, kauft oft teuer.    

Stimmung auf Facebook

Das sagen Juweliere zum Thema Uhren-Lizenzmarken

In unserer Facebook-Community sind die strengen Vorgaben oder
Aussortier-Praktiken der Lizenzmarken kein neues Thema. Immer wieder gibt es Meinungen und Erfahrungen dazu.


Anfang der 2000er-Jahre hatte ich viel Erfolg mit s.Oliver, es wurde aber immer weniger. Irgendwann gab es außer Bändern keine Ersatzteile mehr zu kaufen, eine Mitarbeiterin des Vertriebs erklärte mir, ein Vorhalten von Teilen lohne sich nicht mehr, man hätte den Altbestand an Teilen entsorgt. Von mir wird aber Service erwartet, damit war die Sache neben den schlechten Verkaufszahlen erledigt. Ein großer Vorteil, wenn es denn einer ist, ist diese Mülleimer-Mentalität im Internet. Funktioniert etwas nicht mehr, wird es umgetauscht oder gleich in die Tonne getreten, egal.

Verfasst im September 2020

Begehrlichkeit wecken geht sicher nicht mit Marken wie diesen. Da weckt man nur die Lust der Kunden mal schnell „online” zu schauen. Es geht nur mit sich selbst, seiner Marke, seiner Vielfalt an wunderschönem Schmuck, die man eben nicht im Netz bekommt, sondern nur vor Ort. Es gibt noch so viele Kunden, auch junge Kunden, die gerne offline einkaufen gehen. Je mehr der Mensch online ist, desto mehr wird er wieder das Persönliche lieben. `{`...`}` Es werden auch nur noch wenige Uhrenmarken für den klassischen Fachhandel übrig bleiben. So wollen die einen nicht liefern und die, die liefern wollen, findet man online billiger. Konsequenz: raus damit. Wer es nicht macht verliert viel Geld.

Verfasst im Mai 2024

Grundsätzlich sollte man keiner Marke die Stange halten und am POS die Möglichkeit und (s)ein Schaufenster bieten, die vor lauter Panik seine Lizenzzahlen/Planzahlen nicht zu erreichen, lieber alles unter Juweliers-EK im Internet verschleudert. Es ging auch schon mal anders.

Verfasst im Mai 2024

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