In einem bemerkenswerten Interview mit der amerikanischen Uhrenplattform Revolution „bedankt“ sich Jean-Claude Biver gewohnt pointiert beim Corona-Virus. Indirekt habe das Virus einen längst notwendigen Änderungsprozess eingeläutet.
„Mathematisch gesehen befinden wir uns im 21. Jahrhundert, doch nicht strukturell oder konzeptionell“, sagte Biver im Interview. Unser Leben sei noch bestimmt von Gesetzmäßigkeiten des 20. Jahrhunderts. Konzepte, politische oder gesellschaftliche Systeme sogar Materialien bei der Uhrenherstellung – nichts habe sich geändert. Corona gebe uns nun Anweisungen, was zu tun ist, um das 21. Jahrhundert einzuläuten. Punkt 1: Corona habe uns gezeigt, dass das Leben das wichtigste Gut sei. Auch weil Corona den Tod so nah an uns gebracht habe. Punkt 2: Liebe und damit die zwischenmenschliche Nähe haet an Bedeutung gewonnen, auch weil wir sie derzeit vermissen. Das Leben und auch Erfolg könne nicht allein ohne Hilfe von anderen stattfinden. Der Wert der Solidarität werde derzeit kennen gelernt, so Biver.
Bemerkenswert: Biver schätzt die Quarzkrise aus Sicht der Uhrenindustrie als bedeutender ein als die Corona-Krise. Denn die Quarz-Krise hatte das grundsätzliche Vorgehen der Schweizer Uhrenindustrie in Frage gestellt, bei Corona müsse man nur anpassen. Das Interview sehen Sie hier (im unteren Teil der Seite).
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