Kadó Schmuckmanufaktur: sang- und klanglos geschlossen?

Insolvenz (Symbolbild). © Gunnar Pippel/ Shutterstock.com

Erinnern Sie sich noch an die Schmuckmarke Kadó? Das Unternehmen aus Mönchengladbach hatte offenbar schon vor einiger Zeit Insolvenz angemeldet. Eine Spurensuche.



In unserer kleinen Branche bleibt so gut wie nichts unbemerkt. Die Suche begann mit einer einfachen Frage, die in unserer Facebook-Community gestellt wurde: „Gibt es die Kadó Schmuckmanufaktur noch?“ Dieser Frage wollten wir auf den Grund gehen.


Insolvenz und ein stiller Abgang

 Wenn Anrufe bei einem Lieferanten auf einmal ins Leere gehen und Bestellungen von Juwelieren nicht bearbeitet werden, kann das nichts Gutes bedeuten. So erleben es seit einiger Zeit Fachhändler, die in der Vergangenheit mit der Kadó Schmuckmanufaktur zusammengearbeitet haben und dies in unser Facebook-Community berichtet haben.

Was ist passiert? Blickpunkt Juwelier hat sich auf die Suche gemacht und einige Hinweise gefunden, die ein trauriges Bild zeichnen.

Die Kadó Schmuckmanufaktur in der Konstantinstraße 2 – 16 in Mönchengladbach hat schon vor längerer Zeit Insolvenz angemeldet. Diese Auskunft konnte uns die Pressestelle des Landgerichts Mönchengladbach geben – demnach wurde die Insolvenz unter „kadó Schmuckmanufaktur Limited Zweigniederlassung Deutschland“ geführt.

Die Website, kado-design.com liefert keine Ergebnisse. „Diese Präsenz ist derzeit nicht verfügbar“. Anrufe der Redaktion verlaufen – wie auch aus der Community berichtet – ins Leere. Der Shop von kadó – (kado-shop.de) meldet „Wartungsarbeiten“.

Eine tiefere Suche nach Schmuck von kadó führt zu Webseiten von Juwelieren, die mit Abverkäufen von kadó Schmuck werben. Da kommt wohl nichts mehr nach?

Auf der Website von Juwelier Rich Infusions aus Herten finden wir schließlich auch einen weiteren Hinweis auf die Insolvenz und dazu, dass die Kadó Schmuckmanufaktur nicht mehr liefern kann.

Geschlossenes Geschäft während Corona. (Symbolbild). © daniel.explores/ Shutterstock.com

Unternehmensende durch Corona

Auf der Website von Juwelier Rich Infusions aus Herten finden wir schließlich auch einen weiteren Hinweis auf die Insolvenz und dazu, dass die Kadó Schmuckmanufaktur nicht mehr liefern kann.

Stephan Wefers, der von 2016 bis 2020 Co-Geschäftsführer der Firma war und inzwischen als Steuerberater arbeitet, liefert ein weiteres Puzzleteil: Wie so viele Unternehmen in dieser Zeit, ist auch die Kadó Schmuckmanufaktur ein Opfer der Pandemie geworden. Das Unternehmen ging, so Wefers, unter seinem Nachfolger insolvent, weil auch 2021 wider Erwarten die Geschäfte geschlossen bleiben mussten.

Kunden des Unternehmens waren zögerlich, was die Order der Ware anging. Auch das, ein typisches Szenario aus der Pandemie. Letzter Sargnagel: Die Überbrückungshilfe für das Unternehmen wurde nicht rechtzeitig ausbezahlt. Der Versuch, Kadó mit einem teuren Online-Shop wiederzubeleben, scheiterte ebenfalls. Eine ebenso traurige wie typische Geschichte, wie bedauerlicherweise zu vielen Unternehmen in Deutschland passiert ist.

Die Kadó Schmuckmanufaktur fertigte am Standort in Mönchengladbach Schmuckstücke aus Edelstahl mit Zirkonia und Süßwasserperlen. Das Unternehmen wurde 1990 gegründet, diie Firma galt als einer der Pioniere für Edelstahlschmuck, ausgezeichnet durch ein zeitloses und puristisches Design.

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