Jesper Nielsen legt wieder los

Jesper Nielsen, der Mann, der Pandora groß gemacht hat, plant mit seiner neuen Marke Amazing Jewelry nichts Geringeres als die „weltweite Revolution auf dem Schmuckmarkt“.

Amazing Jewelry soll der Primark der Branche werden und bis 2025 weltweit 5.000 Stores ab 40 Quadratmeter Größe eröffnet haben. Ausschließlich Franchise. Die Präsentation zum Launch, die Mitte April in Kopenhagen stattfanden, liest sich sehr ambitioniert. Juweliere, die Teil dieser „Revolution“ werden wollen, so der Einladungstext zum Event, wurden bereits darauf hingewiesen, dass man auch Nichtjuweliere als Franchise-Partner für umliegende Standorte nehmen wolle.

Amazing Jewelry wolle Silberschmuck 70 % günstiger als alle anderen bestehenden Marken- und Multibrand-Mitbewerber anbieten, heißt es in der Markenpräsentation. 40 % der Kollektion solle aus weltweit bekannten Designs stammen, unter anderem vergleichbar mit den Marken Pandora, Thomas Sabo, Spinning, Engelsrufer, Endless oder Coins. Im Luxussegment (15 %) geht es um Cartier, Tiffany, Chopard, Bulgari oder Comolli.

Für den Herbst 2017 wurden Uhren à la Daniel Wellington angekündigt. Der durchschnittliche Jahresumsatz eines Stores soll bei 1,5 Millionen US-Dollar liegen. Die Lizenzgebühr liege bei 40.000 US-Dollar als Anzahlung (was immer das heißen mag), die Gesamtinvestition für einen Store einschließlich Ware (ohne Miete) bei 175.000 bis 275.000 Dollar. Im deutschen Markt seien schon 160 Standorte gefunden worden, heißt es in der Präsentation. Einem Juwelier wurde berichtet, dass Shoppingcenter-Betreiber ECE bereits 40 Flächen zugesichert habe. Auf Anfrage von „Blickpunkt Juwelier“ wollte sich ECE-Vermietungschef Klaus Striebich zu Zahlen nicht äußern, bestätigte aber, von Jesper Nielsen kontaktiert worden zu sein. Er finde dessen Ansatz vom Grunde her auch interessant. Erfolgreiche Konzepte würden dann auch entsprechend Platz finden. Nach konkreten Zusagen, geschweige denn für gleich 40 Flächen, hört sich das aber nicht an. Faktum ist: Die bestehenden Markenlieferanten des Juweliers werden an dem Konzept keinen Gefallen finden, weil es erstens bestehende Designs verwenden will und zweitens dem Händler Investitionsvolumen wegnimmt.

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