JETZT ICH: Der Hybrid-Juwelier– Fachhändler und Juwelier

Hybrid Juwelier Jetzt Ich Eigenmarke

Der Hybrid-Juwelier ist keine Zukunftsvision. Er vereint die Top-Qualitäten und Kompetenzen sowohl des Juweliers wie auch des Fachhändlers. © BPJ

Zeit, über strategische Herausforderungen nachzudenken. Der HYBRID-Juwelier ist ein neues Role-Model, wie mit Stärkung der Eigenmarke Zukunft gelingen kann.



Was dem Fachhandel seit längerer Zeit zusetzt, ist ziemlich offensichtlich: Mangelnde Kundenfrequenz, Mitarbeiter-Fluktuation und hohe Personalkosten, verstärkter Wettbewerb und lange Öffnungszeiten, Bürokratie etc. etc. Das schafft insgesamt kaum Zufriedenheit und wirkt sich spürbar auf das Klima im Arbeitsalltag aus. Markenabhängigkeiten oder geringe Margen werfen die Frage auf: Wie kann sich der Juwelier und/oder Fachhändler neu positionieren? BLICKPUNKT·JUWELIER (BPJ) ist dieser Frage nachgegangen und formuliert mit dem HYBRID-Juwelier das Role-Model für die strategische Positionierung in der Zukunft. Kombination ist dabei Trumpf: Kompetenzen des Marken-Fachhändlers treffen auf individuelle Expertise des Juweliers. Der Hybrid-Juwelier steht dabei als JUWELIER ICH persönlich im Zentrum. Diese Rolle ist, was Selbstverständnis im Beruf angeht, nicht gänzlich neu. Aber sie  bedarf jetzt einer Neuzuweisung, einer Neuinterpretation. Wie kann sich der Unternehmer als Nr. 1 im Kreise seiner Mitarbeiter neu positionieren und zum JUWELIER ICH werden? Bei der Standortbestimmung NEU wird kaum erspart bleiben, die maßgeblichen wirtschaftlichen Parameter einer Analyse zu unterziehen.

Handicaps checken, dann Gegenstrategie

Kommen wir zu den Handicaps für den Juwelier-Fachhandel zurück. Was wurmt, hört man aus der Branche: Der Ausbau der Fußgängerzonen in den Innenstädten untergräbt die Kundenfrequenz. Das macht die Entwicklung gezielter Marketingstrategien nötig, um Kunden zu binden und neue Kunden zu gewinnen. Kann ich selbst machen oder auslagern, kostet also Zeit und/oder Geld. Die Mitarbeiter-Fluktuation im Einzelhandel ist hoch, was zusätzliche Kosten für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter schafft. Verstärkter Wettbewerb erfordert häufig längere Öffnungszeiten, das verlängert die Arbeitszeiten der Mitarbeiter und erhöht die Personalkosten.

Der Hybrid-Juwelier steht für: 

⊕ Handel mit Markenware im Fokus, An- und Verkauf
⊕Schmuck und Uhren Angebot mit Anteil-Spielraum je nach Nachfrage
⊕Private und/oder White-Label als Eigenmarke, eigenes Design wird in Auftrag gegeben bzw. wird als festes Sortiment bestellt

Jeder einzelne Faktor wirkt auf Motivation

Schafft insgesamt auch nicht mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz und wirkt sich spürbar auf das Mikro-Klima im Arbeitsalltag aus – Stichwort Arbeitsmotivation. Dazu noch Markenabhängigkeiten, wo trotz geringer werdender Margen der Schritt zu einem „Goodbye“ oft so lange als möglich hinausgezögert wird, weil viele Marken zuverlässige Umsatzbringer und damit für große Teile des Juwelier-Fachhandels in Deutschland unverzichtbar sind. Aber wo ist da zwischenzeitlich der „Juwelier“ geblieben? BPJ möchte mit dem aktuellen Thema Gegebenheiten in Frage stellen und in der Folge Alternativen erwägbar machen.

Frage 1: Welche Möglichkeiten haben Juweliere heute, tatsächlich als Juweliere aufzutreten und auch als solche wahrgenommen zu werden? Goldschmiede als Juweliere haben den Vorteil, entweder verstärkt Kreation und Design oder auch Reparaturen und Umarbeitungen in das Schaufenster zu rücken. Juweliere (ohne Goldschmiedeausbildung) werden – zumindest mit temporärer Kooperation mit einem Goldschmied – ein zusätzliches Angebot vorweisen können. Ist natürlich nicht ganz unabhängig von der Lage, ermöglicht aber in jedem Fall das Forcieren einer Juwelier-Eigenmarke oder zumindest White Label.

Frage 2: Wie sehe ich mich? Vermutete 80 bis 90 Prozent der Branche werden annähernd als Uhren- und Schmuck-(Fach-)Händler angesehen werden dürfen. Sind sie damit zufrieden? Ist der Geschäftsverlauf dem entsprechend, was Uhren- und Schmuck-(Fach-)Händler als ihre Motivation und ihren Berufswunsch ursprünglich definierten?

Stressoren: Kosten, Konkurrenz, Personal

Mit der Grafik (siehe unten) liefert BPJ einen Überblick über jene Einflussfaktoren, die sich direkt auf den Arbeitsalltag eines selbständigen Juweliers auswirken: Zeit-, Kosten-, Personal- und Konkurrenzdruck sowie administrative Bürden. Letztere nach Wahrnehmung vieler Branchenmitglieder steigend, ohne dass wirklicher Sinn oder gar Nutzen für den Juwelier-Fachhandel damit verbunden wäre.

„JUWELIER ICH” werden durch den Hybrid-Juwelier

BPJ möchte mit dem Hybrid-Juwelier kein Allheilmittel anbieten, sondern ein Konzept zur Diskussion stellen. Welche Möglichkeiten hat der Fachhandel, seine Position im Spannungsfeld zwischen Online-Konkurrenz und (generell subsummiertem) Kostendruck zukunftsorientiert aufzustellen?  JUWELIER ICH bedeutet in diesem Zusammenhang: Sich zu einem Gutteil freizuspielen von direkten Preisvergleichen, wie es mit der Eigenmarke möglich ist. Bedeutet aber weiter, dass Marketing- und sonstige kundenorientierte Maßnahmen stärker zu Lasten des Juweliers gehen.

Der Juwelier steht für: 

⊕ Handel mit Eigenproduktionen nach eigenem Design im Fokus
⊕ Produktion in eigener Manufaktur/ Goldschmiede, Anfertigung erfolgt auf Vorrat und Kundenwunsch
⊕ Handel mit Markenware im Hintergrund gegenüber Eigenproduktionen


Manufaktur? Private oder White Label?

Ein Seitenblick in die Gastronomie zeigt: Nicht jeder will Schaukoch sein, nicht alle Goldschmiede wollen ihr Handwerk unter dauernder Beobachtung der Kunden verrichten. Ist aber beim Fokus auf Manufaktur keinesfalls zwingend, höchstens optional. Manufaktur umschreibt: eigenes Design + Entwurf + Produktion = Exklusiv. Private Label liegt da eine Ebene darunter. Eigenentwürfe werden bei Produzenten in Auftrag gegeben und stehen somit für individuelles Design und den Namen des Juweliers. White Label (fremddesignte und fremdgefertigte Produkte verkauft unter eigenem Namen) dient ebenso der Eigenmarke und ist aus der Kooperation Lieferanten und Juwelier oder Fachhandel nicht wegzudenken. Bleibt noch der (Fach-)Händler für Schmuck, Uhren und Accessoires aller Art – jeder entscheide sich selbst!

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