Juwelier Egretzberger in Regensburg setzt auf einen Trauring-Corner und auf eine Trauring-Marke

Heidrun und Dominic Bollinger setzen auf einen Trauring-Corner und auf die Trauring-Marke Meister.

Heidrun und Dominic Bollinger setzen auf einen Trauring-Corner und auf die Trauring-Marke Meister.

Konzept. Juwelier Egretzberger will Heiratswilligen ein angenehmes Einkaufserlebnis bieten. Perfekt, wenn es einen eigenen „Liebes-Corner“ im Geschäft gibt, die räumlich das Thema „Trau-Anlassgeschäft“ (1. Verlobungs-, 2. Ehe- und 3. Memoirering) aufgreift. “Blickpunkt Juwelier” sprach mit Heidrun und Dominic Bollinger von Juwelier Egretzberger über ihr erfolgreiches Konzept.

„Blickpunkt Juwelier“: Sie setzen bei Ihrem Angebot auf die  klassischen Juwelierssegmente und räumen dem „Trau-Anlassgeschäft“ rund 50% Platz ein. Könnte man sagen, dass Verlobungs- und Trauringe sowie Brautschmuck, Morgengabe und Memoirering daher auch rund 50% Ihres Geschäfts ausmachen?

HEIDRUN BOLLINGER: Die Hälfte unseres über 122 m2 großen Geschäftes nur dem Thema „Liebe“ zu widmen, wäre zu viel. Der Schmuckbereich darf auf keinen Fall vernachlässigt werden, auch wenn jetzt die Zeiten dafür schwieriger sind. Hinsichtlich Verlobungs- und Trauringen stellen wir ein ganzes Außenschaufenster nur der Firma Meister sowie unserem Brautschmuck zur Verfügung. Auf der anderen Seite unseres Geschäfts – wir sind ein historisches Eckhaus – haben wir ein halbes Schaufenster nur mit Verlobungsringen von Giloy dekoriert. So ist das Thema beidseitig präsent und immer sichtbar. Dieses macht tatsächlich einen Großteil unseres Umsatzes aus. Ich würde trotzdem nicht empfehlen, nur auf ein Pferd zu setzen.

Thema „Trauringcorner“

BJ: Braucht es eine gesonderte Räumlichkeit, um optimiert Verlobungs- und Trauringe, verkaufen zu können?

DOMINIC BOLLINGER: Es ist vielleicht nicht zwingend erforderlich. Aber die Beratungsintensität ist doch recht hoch und um das Alltagsgeschäft nicht zu „stören“, ist ein Trauring-Corner empfehlenswert. Dort kann sich das Paar mit dem Berater in Ruhe zurückziehen. Die Kunden fassen schnell Vertrauen, wenn sie den Eindruck haben, verstanden und ernst genommen zu werden. Das kann bei einem Verkaufsgespräch an der Theke, stehend, nicht so leicht passieren. Es ist wichtig, dass sich das Paar wohlfühlt und Aufmerksamkeit bekommt – immerhin ist es für sie ein ganz besonderes Erlebnis.

Den Trauring-Corner gestaltete Juwelier Egretzberger zusammen mit Meister. Eine moderne Variante ist das Ergebenis.
Den Trauring-Corner gestaltete Juwelier Egretzberger zusammen mit Meister. Eine moderne Variante ist das Ergebenis.

BJ: Würden Sie schlechter im Geschäftsalltag arbeiten können, wenn Sie bei der
Gestaltung der Räumlichkeiten nicht so auf dieses Business Rücksicht genommen hätten?

HEIDRUN B: Die Kunden haben die Angewohnheit, meist zu mehreren auf einmal das Geschäft zu betreten. Eine Separation ist immer gut. Allein schon, um nicht abgelenkt zu werden und um angemessen auf die Kunden eingehen zu können. Wenn man weiß, dass im Trauring-Corner alles griffbereit liegt (…) ist das eine große Hilfe. Das schafft bei allen Beteiligten ein gutes Gefühl und Professionalität. Dann steht auch der positiven Atmosphäre nichts mehr im Wege, die entstehen muss, um zum Kaufabschluss zu kommen.

BJ: Ursprünglich hatten Sie Ihre „Liebes- Ecke“ mit einem Beratungstisch für zwei Personen eingerichtet. Nun haben Sie den Beratungstisch vergrößert, so dass dort mehrere Personen Platz finden. Was war der Hintergedanke dazu?

HEIDRUN B: 2018 zählten wir an einem einzigen Samstag allein elf Trauringberatungen. Diese gleichzeitig oder nacheinander zu koordinieren und zwischendurch den Platz ordentlich zu halten, war eine Herausforderung. Danach war klar: Wir brauchen mindestens zwei Beratungsplätze und eine Terminvergabe. Bei dem Design des neuen Trauring-Corners hat uns die Firma Meister unterstützt. Relativ schnell hatten wir eine moderne Variante gefunden, die zu uns und unserem Geschäft passt. Sie sollte emotional sein, aber keinen „Lounge-Charakter“ haben.

Thema „Verlobungsringe“

BJ: Welches Potenzial sehen Sie im Verlobungsring? Welche Steigerungsraten kann man in den nächsten Jahren hier erwarten?

DOMINIC B: Wir sind ehrlich gesagt überrascht, dass der Verlobungsring immer weiter zulegt, anstatt nachzulassen! Mit dem Film „Sex & the City“ wurde wohl erstmals der Wunsch auch bei uns in Deutschland geweckt, einen tollen Verlobungsring am Finger zu tragen. Und dieser Gedanke ist inzwischen fest mit dem Heiratsantrag verknüpft. Es sind die Männer, die die Ringe kaufen. Die Nachricht ist also richtig angekommen. Momentan ist es schwer zu sagen, wie sich das Thema aufgrund der Corona-Situation entwickeln wird. Aber wir haben in diesem Bereich keinen Einbruch erlebt. In schwierigen Zeiten weiß man schneller, dass man zusammengehört und dies wirkt sich natürlich direkt auf den Verkauf von Verlobungs- und Trauringen aus.

Im Schaufenster sind Trau- und Verlobungsringe von Meister in Kombination mit Brautschmuck von Brigitte Adolph oder Bernd Wolf dekoriert.
Im Schaufenster sind Trau- und Verlobungsringe von Meister in Kombination mit Brautschmuck von Brigitte Adolph oder Bernd Wolf dekoriert.

Thema „Memoireringe“

BJ: Welche Steigerungsraten erwarten Sie in den nächsten Jahren bei Memoireringen?

HEIDRUN B: Es sind logische Zusatzverkäufe, die relativ einfach möglich sind. Wenn sich der filigrane Trend weiterhin hält, wird das den Verkauf der Memoireringe weiter anheizen. Auch die „Stack it“-Mode ist für den Memoirering, aber auch für den Solitär und für schmale Strukturringe, günstig. Zwar folgt auf jeden Trend irgendwann eine neue, oft entgegengesetzte Bewegung, aber auch das lässt sich sicherlich lösen, solange wir dem Kunden kreativ und mit offenen Augen begegnen. (…). Ich würde sagen, die Kaufkraft hat sich zum filigranen Echtschmuck hin verlagert, oft zum Diamantschmuck und hat damit den Trendschmuck abgelöst. Nur nicht wie erwartet mit einem lauten Knall, sondern langsam in Richtung Klassik und auf viele Marken verteilt. Im Schnitt haben wir Juweliere mehr davon. Es sind oft sehr junge Kunden, die den Wunsch nach etwas Echtem äußern. Deren Eltern unterstützen dies bereitwillig, kaufen sie doch ihren Kindern echte Qualitätsware.

BJ: Warum setzen Sie beim Thema Trauring ausschließlich auf die Marke Meister?

HEIDRUN B: Wir arbeiten bereits seit zwei Generationen mit Meister zusammen. Natürlich ist da die Sympathie groß. Meister bietet alles, was notwendig ist, um den Kunden vollumfänglich beraten zu können. Die Qualität der Produkte ist dabei von entscheidender Rolle. Vor ein paar Jahren wurde ein ganzheitliches Partnerkonzept ins Leben gerufen. Wir sind in regelmäßigem Kontakt und dürfen an wichtigen Entscheidungen teilhaben. Seit wir Meister-Premiumpartner sind, haben wir unseren Umsatz noch ausbauen können. Und das ist auch die Antwort, warum wir keine weitere Marke brauchen.

Thema „Online“

BJ: Online gewinnt weiter an Bedeutung. Dennoch entscheidet sich der Kunde für das Einkaufserlebnis. Wie wichtig ist der Kauf beim Juwelier, besonders wenn es um höhere Preislagen geht?

DOMINIC B: Unserer Meinung nach nutzt der Kunde Webseiten meistens nur zur Vorinformation. Sie wollen herausfinden, ob der Juwelier der Richtige für sie ist, ob das Sortiment das Passende ist. Viele von unseren jungen Kunden waren bisher selten bis gar nicht in einem Juweliergeschäft. Macht man dann vor Ort einen guten Eindruck und es kommt zum Kaufabschluss, hat man vielleicht einen Kunden fürs Leben gewonnen. Wir haben selbst zu Stammkunden noch Kontakt, die vor vielen Jahren nach Norddeutschland gezogen sind, oder in Österreich wohnen und auf Geschäftsreisen bei uns einkaufen. Dem Kunden mit voller Aufmerksamkeit zu begegnen und ihn gut zu beraten ist immens wichtig. In Wahrheit sucht der Kunde ja nach einem Geschäft, wo er sich gut aufgehoben fühlt. Das kann und wird eine Website einfach nie erfüllen. Preisklasse hin oder her.

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https://blickpunktjuwelier.de/trauringe-und-co/

 

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