Juwelier Kempkens – Kehrtwende mit Umbau

Nach einem großen Abverkauf bei Juwelier Kempkens im Sommer 2016 stand fest, dass die Töchter das Geschäft weiterführen werden. Voraussetzung war für Cosima und Charline Kempkens eine Neupositionierung des traditionsreichen Krefelder Juweliers, die sich in einem großen Umbau manifestierte.


Es war der große Zuspruch der Kunden beim Abverkauf, der die Juwelierfamilie davon überzeugte, dass es sehr wohl großes Interesse an Uhren – vor allem aber an anspruchsvollem Schmuckdesign gab. Das war schlussendlich der Anstoß für Cosima und Charline Kempkens, das Unternehmen nicht zu schließen, sondern in fünfter Generation weiterzuführen. (Siehe dazu auch den Bericht auf Seite 14.) Detlef Kempkens erzählt: „Meine Töchter haben klar entschieden, dass sie nur dann ins Geschäft einsteigen, wenn alle Voraussetzungen stimmen, um unser Haus komplett neu zu denken.“ Dazu zählte auch ein gänzlich neuer Auftritt.

Außenwirkung

Cosima Kempkens, die maßgeblich für die Gestaltung verantwortlich ist, erklärt: „Dabei haben wir uns weitestgehend an die von Nicolaus Beucker, Design-Professor an der Hochschule Niederrhein, vorgeschlagenen Gestaltungsrichtlinien für die Krefelder Innenstadt gehalten.“ Ziel war es, den Einkaufsstraßen quasi das Marktschreierische und Unruhige zu nehmen, die Außenauftritte der Geschäfte zu beruhigen und dadurch wertiger erscheinen zu lassen. Die an der Außenfassade angebrachte Werbung wurde daher drastisch reduziert. Der neue Schriftzug ist modern und schlank, die Farbgebung orientiert sich an der Fassade. Damit wirkt das optische Gesamtbild überaus stilvoll-elegant.

Innenräume

Für die Neugestaltung der zwei Etagen wurde Ladenbauexperte Otto Ebersberger engagiert. Ein modernes, helles und geradliniges Interieur kennzeichnet die einladenden Räumlichkeiten und verschafft optisch mehr Platz als zuvor. Dabei integrierte Ebersberger geschickt Möbel aus altem Bestand in den neuen Ladenbau mit modernster Technik. Mit Familienfotos schlägt das Einrichtungs–konzept gekonnt die Brücke zur 125-jährigen Tradition des Familienbetriebs.

Im Innteren zieht sich das Gesamtbild weiter. Mit einem historischen Bild erinnert man an frühere Zeiten.

Schärfung des Profils

Um neuesten Sicherheitsstandards gerecht zu werden, wurde am Eingang eine Sicherheitsschleuse eingebaut und die Technik des Hauses auf den neuesten Stand gebracht. Auch die Werkstätten in den oberen Etagen wurden modernisiert, um weiterhin den gewohnt umfangreichen Service zu bieten. Und auch um künftig beim Schmuckangebot ne-ben bekannten Marken wie Chopard oder Wellendorff verstärkt auf das Thema Eigenmarke zu setzen. So entstand in der oberen Etage ein Atelier für die gelernte Goldschmiedin Cosima Kempkens, die mit eigenen Kreationen das neue Profil des Unternehmens weiter schärfen will.

Ein weiteres Zeichen für die neue Positionierung des Hauses ist der große Trauringbereich in der ersten Etage, während es im Erd-geschoss weiter hochwertigen Schmuck von Wellendorff und Chopard und Uhren renommierter Marken wie Omega gibt. Die Präsentation der Ware ist schlicht und konzentriert. Das gelungene Lichtkonzept lenkt gekonnt den Blick. Die zeitgemäßen Farben strahlen Wertigkeit und Eleganz aus. Das erste Jahr danach machte deutlich: Der Mut zum Umbau und zur Neupositionierung hat sich für Cosima und Charline Kempkens durchaus gelohnt.

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