Juweliere digital erreichen – Auktionshaus Eppli macht es vor

Das familiengeführte Auktionshaus Eppli setzt konsequent auf Digitalisierung, um weltweit Kunden zu erreichen.

Das familiengeführte Auktionshaus Eppli setzt konsequent auf Digitalisierung, um weltweit Kunden zu erreichen.

Wer im heutigen Wettbewerb bestehen will, kann sich dem Thema „Marketing über digitale Kanäle“ nicht mehr verschließen. Wie wichtig digitale Kanäle und Formate mittlerweile für Auktionshäuser sind, erklärt Ferdinand Benedikt Eppli, Mitglied der Geschäftsleitung des Auktionshauses Eppli am Markt in Stuttgart im Gespräch mit Blickpunkt Juwelier.


BLICKPUNKT JUWELIER: Haben Sie das Auktionsformat „ohne Limit“ nur online über Blickpunktjuwelier.de beworben? Haben Sie ein Feedback zur Kampagne?

Ferdinand Benedikt Eppli: Die Auktion wurde auf Blickpunktjuwelier.de und auf unseren internationalen Partnerportalen beworben. Das Feedback zur Blickpunktjuwelier.de-Kampagne war überwältigend. Durch die Ansprache über verschiede Kanäle – unter anderem auch Social Media – erreicht Blickpunkt Juwelier seine Zielgruppe perfekt.


BLICKPUNKT JUWELIER: Wie wählen Sie die digitalen Kanäle aus, über die Sie solch eine spezielle Auktion wie „ohne Limit“ bewerben?

FERDINAND B. EPPLI: Die Kernfragen bei der Auswahl der digitalen Kanäle sind für uns folgende: Erreiche ich die richtige Zielgruppe? Wie hoch sind die Streuverluste? Wie hoch sind die Kosten?

BJ: Warum wird Ihrer Meinung nach „digital“ auch im Auktionsbereich immer wichtiger?

EPPLI: Als wir damals noch ein regionales Auktionshaus waren, war das Internet unser Tor zum Weltmarkt. Wir gehörten zu den Vorreitern in Deutschland, die jede Auktion als Hybridveranstaltung mit Saal- und Onlinepublikum durchgeführt haben. Anfangs kam der Großteil der Gebote weiterhin von unseren Stammkunden im Auktionssaal, doch der Anteil an Live-Geboten via Live-Stream wuchs stetig. Durch die Corona-Pandemie wurde diese Entwicklung nochmals beschleunigt, so dass wir aktuell bei unseren Auktionen einen Online-Anteil von fast 100 % haben. Aufgrund der Corona Maßnahmen versteigern wir schon seit Monaten ohne Saalpublikum.

Vor allem spezielle Auktionen, für die Stuttgart und Umgebung ein viel zu kleiner Markt ist, wären auch vor Corona ohne die Live-Bid-Technologie kaum möglich gewesen. 2016 haben wir eine Sammlung mit über 100 Hermès Taschen versteigert. Dies war zum damaligen Zeitpunkt ein Teil der größten Sammlung Europas und auch weltweit eine kleine Sensation. Ca. 20 Taschen wurden im Großraum Stuttgart ersteigert, der Rest ging in alle Welt von Amerika über Russland bis nach China.

Das Auktionshaus Eppli zählt in Deutschland zu den Vorreitern in Sachen Online-Auktionen.
Das Auktionshaus Eppli zählt in Deutschland zu den Vorreitern in Sachen Online-Auktionen.

BJ: Warum haben Sie sich dazu entschieden, die Preise inkl. Aufgeld auszuschreiben? Bietet das mehr Transparenz für die Käufer?

EPPLI: Als wohl einziges Auktionshaus haben wir uns entschieden, das Aufgeld in alle Preise bereits einzurechnen. Für uns ist das eine Frage der Transparenz gegenüber unseren Kunden. Stellen Sie sich vor der Kunde in einem Juweliergeschäft müsste sich erst erkundigen mit wieviel Aufgeld er beim Kauf rechnen muss. Machen Sie die Probe bei unseren Mitbewerbern. Die erste Hürde ist, überhaupt etwas über ein Aufgeld zu erfahren. Meist steht es irgendwo auf einer Seite mit wirklich „Kleingedrucktem“. Aber Achtung: Wenn Sie es gefunden haben ist bei manchen Häusern Kopfrechnen gefragt, denn manche Mitbewerber schreiben z.B. Aufgeld 25% (zzgl. MwSt. auf das Aufgeld). Durch die Transparenz, die wir unseren Kunden bieten, sind wir bei vielen Kollegen nicht sehr beliebt, aber ich bin überzeugt, dass sich auch die Auktionsbranche zu gegebener Zeit von alten Zöpfen trennen wird

BPJ: Herr Eppli, vielen Dank für das Gespräch!
Eppli setzt auf Transparenz gegenüber seinen Kunden, daher werden alle Auktionspreise inkl. Aufgeld angegeben.
Eppli setzt auf Transparenz gegenüber seinen Kunden, daher werden alle Auktionspreise inkl. Aufgeld angegeben.
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