Kein Wort zur Baselworld

Es ist wohl nur noch Formsache, und dann hat die Basler Messegesellschafter mit James Murdoch einen neuen Hauptaktionär. Die NZZ stellt ihm ein zweifelhaftes Zeugnis aus.


Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) lässt in Ihrem Beitrag (hier) kaum ein gutes Haar am vermutlich neuen Hauptaktionär der Messegesellschaft (hier). Vor allem aber scheint die Baselworld keine Rolle für ihn zu spielen. Der Text endet mit dem Satz: „Doch unternehmerisch konzentriert er sich nun auf Lupa Systems – und damit bald auch auf die Zukunft der Art Basel.“

Wie der Londoner Korrespondent in der NZZ schreibt, könne der Sohn des Medienmoguls Rupert Murdoch dem Vater nicht das Wasser reichen. Der Sohn wolle sich in erster Linie vom Vater emanzipieren. Der Blick auf die Vita des 47-jährigen James offenbart eine bewegte und nicht von Skandalen verschont gebliebene Karriere. Vor allem das Kapitel „News oft he World“ in London klebt an James Murdoch. Gemeinsam mit seinem Vater, der Verleger der Zeitung war, musste er 2011 vor einem britischen Parlamentsausschuss erscheinen. Journalisten der Murdoch-Zeitung „News of the World“ waren in Abhörskandale verstrickt, weil sie über Jahre hinweg die Anschlüsse und Anrufbeantworter von Zielpersonen angezapft hatten. Ein Skandal erschütterte das Land. Letzten Endes wurde die auflagenstarke „News of the World“ eingestellt. Der Parlamentsbericht folgerte, James Murdoch habe bei „News of the World“ bewusst weggeschaut und erhebliche Sorgfalt vermissen lassen. Zuletzt hat er wohl mit dem Vater zumindest geschäftlich gebrochen und will nun mit seinem eigenen Unternehmen Lupa Systems durchstarten.

Vor allem, so die NZZ, setzten die Basler Messeverantwortlichen auf einen Sinneswandel des 47-Jährigen. Im März dieses Jahres investierte er laut der „Financial Times“ in Startups, die sich mit der Identifizierung und Bekämpfung von Fake-News im Internet beschäftigen. Dabei kam es offenbar auch zu einer für die Familie Murdoch nicht unproblematischen Streit-Konstellation. Das Startup von James Murdoch warf australischen Zeitungen, die von seinem Vater Rupert kontrolliert werden, vor, den Klimawandel zu verharmlosen, nachdem das Land Anfang des Jahres von verheerenden Buschfeuern gebeutelt wurde.

Für den NZZ-Korrespondenten ist klar: Rupert Murdoch hätte diesen Basler-Deal nie gemacht. Übrigens: Im ganzen Text wird die Baselworld mit keinem Wort erwähnt.

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