
Trotz der angespannten Marktlage zeigt das Schmucksegment innerhalb von Kering seine Resilienz. © Fashion Network
Kering startet schwach ins Jahr 2025: Der Konzernumsatz geht im ersten Quartal um 14 Prozent zurück. Während große Marken wie Gucci Einbußen hinnehmen müssen, zeigt sich das Schmuck- und Uhrensegment robust. Besonders die Häuser Boucheron, Pomellato und Qeelin überzeugen mit starker Performance.
Umsatzentwicklung im ersten Quartal: Herausforderungen in allen Märkten
Der französische Luxuskonzern Kering erwirtschaftete im ersten Quartal 2025 einen Umsatz von 3,88 Milliarden Euro, ein Rückgang von 14 % sowohl auf berichteter als auch auf vergleichbarer Basis. Besonders der asiatisch-pazifische Raum verzeichnete mit einem Minus von 25 % deutliche Einbußen. Auch in Westeuropa, Nordamerika und Japan verlangsamte sich das Geschäft deutlich. Das direkt betriebene Einzelhandelsnetz schrumpfte um 16 %, was nicht zuletzt auf die Schließung von netto 25 Geschäften zurückzuführen ist. Der Großhandelsumsatz der Marken sank um 23 %, da Kering seine Strategie der Vertriebsexklusivität weiter intensiviert. Hingegen konnten Kering Eyewear und Kering Beauté leichte Zuwächse verzeichnen.
Vorstandsvorsitzender François-Henri Pinault sieht dennoch einen klaren Weg nach vorne: „Wir erhöhen unsere Wachsamkeit, um den makroökonomischen Herausforderungen zu begegnen, und ich bin überzeugt, dass wir gestärkt aus dieser Situation hervorgehen werden.“
Schmucksegment als Lichtblick im Konzernportfolio
Innerhalb des Segmentes „Andere Häuser“, das auch Schmuck und Uhren umfasst, blieb das Schmuckgeschäft ein stabilisierender Faktor. Obwohl der Gesamtumsatz der Kategorie um 11 % auf 733 Millionen Euro zurückging, zeigten die Schmuckmarken eine erfreuliche Entwicklung:
Boucheron behauptete sich auf hohem Vorjahresniveau. Pomellato verzeichnete ein hervorragendes Quartal, gestützt durch neue Designs der beliebten Nudo-Linie. Qeelin konnte ein bemerkenswert starkes Wachstum erzielen.
Die durchschnittliche Kaufsumme pro Schmuckkauf stieg im ersten Quartal weiter an, wie CFO Armelle Poulou erklärte. Verbraucher seien nach wie vor bereit, für exklusive Schmuckstücke hohe Preise zu zahlen – ein klares Indiz für die Preissetzungsstärke starker Marken im Luxussegment. Während die Nachfrage in Asien-Pazifik stagnierte, konnte Nordamerika im Schmuckbereich deutlich zulegen und die Schwäche ausgleichen.
Gucci und Saint Laurent schwächeln, Bottega Veneta überzeugt
Gucci, die umsatzstärkste Marke von Kering, musste einen Umsatzrückgang von 24 % hinnehmen. Sowohl Einzelhandel (-25 %) als auch Großhandel (-33 %) litten unter rückläufiger Kundenfrequenz, trotz erfolgreicher Einführung neuer Handtaschenlinien wie der Softbit. Saint Laurent verzeichnete ein Umsatzminus von 8 %; insbesondere der Großhandel war mit einem Rückgang von 24 % belastet. Bottega Veneta hingegen konnte den Trend drehen und erzielte ein Umsatzplus von 4 %. Zweistellige Zuwächse in Europa, Nordamerika und dem Nahen Osten belegen die starke kulturelle Resonanz der Marke. Kering Eyewear und Kering Beauté entwickelten sich stabil: Die Brillensparte legte um 2 %, die Beauty-Sparte sogar um 6 % auf vergleichbarer Basis zu.

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