UMSATZBRINGER KETTE. Zumeist waren die dekorativen Anhänger, die an Ketten baumelten, der schmucke Eyecatcher. Nun rücken die Ketten selbst ins Licht des Trendfokus. Des eitlen Tands beraubt, glänzen sie nun nicht nur durch ihr edles Metall und durch ihre extravaganten Gliederformen, sondern auch durch dekorative Bearbeitungen und fantasievolle Elemente.
ZU WENIG, ZU SIMPEL, ZU BASIC!
Während für andere Sortimente wie Ringe, Anhänger sowie Ohrringe, beziehungsweise Diamanten oder Farbedelsteine die meisten Juweliere eine Leidenschaft entwickeln können, bekam die Kette bisher recht wenig Aufmerksamkeit. Sie war Bedarfsprodukt, um als Träger für edle Anhänger oder als Austausch für kaputte Ketten zu dienen – und so orientierten sich viele Verbraucher im Internet, um ihren Kaufwunsch Folge zu leisten.
Dabei erweist sich die Kette als sehr komplex in ihrer Erzeugung, da auch bei maschineller Fertigung zumeist noch viel Handarbeit nötig ist. Seit der Erfindung von Kettenmaschinen, Ende des 19. Jahrhunderts, spezialisierten sich insbesondere Fabrikanten rund um die Städte Vicenza und Pforzheim auf die Herstellung von Qualitätsketten – wie beispielsweise das 1910 gegründete Unternehmen Binder FMB, das als Marktführer für Schmuckketten in Deutschland gilt und seine Produkte in über 50 Länder rund um den Globus exportiert. Jetzt präsentierte BINDER im Rahmen der INHORGENTA mit BINDER Jewellery seine eigene Endverbraucher-Kettenmarke und rückt damit die Bedeutung der Kette als Markenware in den Fokus. Damit verschafft Binder der Kette auch generell ein Upgrade: „Wir sehen, dass der Markt für hochwertige Ketten existiert, beziehungsweise wächst und wollen diesen nicht nur mit unserer Expertise, sondern auch mit unserer Schmuckmarke gerne bedienen“, so Marketingchef, Nick-Maximilian Binder, der in fünfter Generation in das Familien-Business eingebunden ist.
Alle Schmuckstücke der vier Kollektionen, „Perception”, „Signature”, „Classics” und „Entity” werden aus hochwertigen 18-Karat-Gold- sowie Sterlingsilber-Legierungen gefertigt, sind teils diamantbesetzt und verkörpern die typischen Werte von Binder: Kompetenz, Tradition, Innovation und „Made in Germany”.
Ein anderer Anbieter hat sich schon vor Jahren aufgemacht und die Kette als „Standalone“-Schmuckstück inszeniert: „Der Kettenmacher“ aus dem Hause TIME MODE. Dank seines ausgeklügelten Präsentationssystems aus beleuchteten, diebstahlsicheren Drehtürmen, die sich perfekt für den Kassenbereich eignen, macht er nicht nur das Thema Kette sichtbar, sondern vereinfacht auch das Handling enorm. Alle Artikel werden komplett mit Beschreibung und Preisauszeichnung ausgeliefert. Der Dispenser wurde bereits unzählige Male an Fachhändler verkauft – und der Handel jubelt. „Wir grenzen uns von billiger Chinaware dadurch ab, dass unsere Ketten „Made in Italy“ und aus Silber sind. Wir bieten damit eine größere Wertigkeit – und das zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Schließlich möchte der Juwelier heutzutage auch hochwertigere Ware verkaufen, auch um besser daran zu verdienen”, weiß Rudi Moser, Geschäftsführer von TIME MODE.
Expertentipp
Die beiden Kettenexperten haben erkannt, dass die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Ketten, insbesondere aber Markenketten ein großes, noch nicht ausgeschöpftes Potenzial in sich birgt. Auch bei den Scheideanstalten Koos und Bedra wurde die Kette zum Verkaufsschwerpunkt.
Waren die Lager früher voll, entstand während der Phase der Corona-Pandemie erstmals eine erkennbare Verknappung der ehemaligen Ladenhüter. So ließ das renommierte italienische Schmucklabel Fope im Juni 2022 mit einer Aussendung der besonderen Art aufhorchen. Es verlautbarte, Bestellungen für das zweite Halbjahr nur mehr bis Juli annehmen zu können, spätere Bestellungen würden erst 2023 zur Auslieferung kommen. Aus dieser von vielen Fachhändlern nicht ernst genommen Ansage wurde ernst. Der Handel hatte spätestens im Vorjahr verstanden, dass das Thema Kette einen verlässlichen Partner mit Lieferfähigkeit benötigt.
Alles zum Thema Trendfokus Colliers finden Sie in unserer Rubrik „Kette”
Lesen Sie im nächsten Teil, wie wichtig die Marken sind und welche Kettentrends Sie für das Storytelling nutzen können.
Keine Kommentare