Kommentar zur Export-Statistik

Besser, aber noch längst nicht gut! Zur aktuellen Mai-Statistik des schweizerischen Uhrenverbands kommentiert Ulrich Voß, Chefredakteur „Blickpunkt Juwelier“.


Deutschland ist in der Liste der wichtigsten Exportnationen der Schweizer Uhrenindustrie auf den dritten Platz gesprungen. Echte Freude aber wäre in dieser Gesamtsituation nicht angebracht. „Die eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“, sagt der Volksmund. Denn: Die Zahlen in Deutschland sind besser, aber noch längst nicht gut.

Vielleicht aber helfen die aktuellen Exportzahlen, die eigene Leistung besser einschätzen zu können. Leider ist es in unserer Branche Usus, dass Außendienstmitarbeiter negativ argumentieren. Vor allem die Vertreter der Schweizer Konzerne sparen nicht mit Kritik an der angeblich schlechte Performance der deutschen Händler. Wie oft müssen sich Juweliere von den Repräsentanten die Umsatzzahlen aus Asien anhören. Da würde der Flagshipstore der Marke in Hong Kong so viel Umsatz machen wie alle deutschen Juweliere zusammen, hörte man mal auf der Richemont-Messe SIHH.

Nun, derzeit sehen die Zahlen anders aus. Deutsche Juweliere ordern fleißiger als alle anderen. Der deutsche Markt scheint in dieser Ausnahmesituation stabiler zu sein als die anderen – und verlässlicher. Vielleicht sollte man die aktuelle Mai-Statistik ausdrucken und aufbewahren bis zum nächsten Besuch der Marken-Repräsentanten. Wer einen Partnerschaftsbeweis haben will – hier ist er.

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