Inflation in Deutschland: Erwartungen signalisieren Stagnation statt Rückgang. © Shutterstock.com
Laut den jüngsten Erhebungen des renommierten Ifo-Instituts ist ein unverhofftes Ansteigen der Preiserwartungen deutscher Unternehmen zu verzeichnen. Mit einem leichten Zuwachs um 0,8 Punkte weist der Index nun 15,1 Punkte auf und deutet darauf hin, dass sich der Inflationstrend vorerst nicht weiter abschwächt. Betroffen sind besonders konsumnahe Branchen.
Sascha Möhrle, Konjunkturexperte am ifo Institut, prognostiziert demnach: „In den kommenden Monaten dürfte die Inflation erst einmal nicht weiter zurückgehen und bei knapp über zwei Prozent verharren.”
Preiserwartung: Trends sind branchenspezifisch
Die Analyse der einzelnen Sektoren zeigt eine differenzierte Entwicklung der Preiserwartungen. Während konsumnahe Branchen wie die Gastronomie und der Einzelhandel für Spielwaren und Drogerieartikel eine deutliche Erhöhung ihrer Preiserwartungen melden, sieht es in anderen Bereichen anders aus. Die Gastronomie etwa verzeichnet einen Anstieg auf 34,4 Punkte, ein signifikanter Sprung gegenüber dem Vormonat. Ebenso zeigt der Einzelhandel mit Spielwaren mit 47,4 Punkten und der mit Drogerieartikeln mit 45,5 Punkten eine klare Tendenz zu höheren Preisen.
Dem gegenüber stehen Sektoren wie der Lebensmitteleinzelhandel und das Hotelgewerbe, wo die Preiserwartungen gesunken sind. Hier planen weniger Unternehmen als zuvor, ihre Preise zu erhöhen, was auf eine mögliche Entlastung der Verbraucher in diesen Segmenten hindeutet.
Die Botschaft für Konsumenten: Im Gastgewerbe, im Einzelhandel für Spielwaren und im Bereich der Drogerieartikel muss mit höheren Preisen gerechnet werden. Entlastung könnte indes bei Lebensmitteln eintreten, wo weniger Unternehmen Preiserhöhungen planen, eine Tendenz, die auch bei Hoteliers und Reiseveranstaltern erkennbar ist.
Bedeutung dieser Zahlen
Die Preiserwartungen spiegeln die Absichten der Unternehmen wider und haben direkte Auswirkungen auf die Verbraucherpreise. Die aktuelle ifo Umfrage zeigt, dass bestimmte Bereiche des Konsums trotz voraussichtlich stabiler Inflation teurer werden könnten. Dies deutet auf eine komplexere Preisentwicklung hin, die verschiedene Wirtschaftssektoren unterschiedlich beeinflusst. (Quellen: leadersnet.de und investmentweek.com)
Keine Kommentare